Verkehrsprobleme im Bezirk Reutte: Liste Fritz fordert Lösungen
Klubobmann Markus Sint und Bezirkssprecher Josef Lutz von der Liste Fritz fordern Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation im Bezirk Reutte. Neben der Kritik am Scheiteltunnel stehen die Ausfälle der Außerfernbahn und fehlende Park & Ride-Flächen im Fokus.
Breitenwang – Klare Worte fand der Klubobmann der Liste Fritz, LA Markus Sint, kürzlich bei seinem Besuch im Bezirk Reutte. „Der vom Land Tirol geplante Scheiteltunnel ist ein Millionenprojekt, das keine Probleme löst. Dass sich die Regierungsparteien gleich dreimal gegen eine Volksbefragung ausgesprochen haben, zeigt, was sie selbst von dem Projekt halten.“
Sint verstehe nicht, wieso man den Bezirk Reutte als einzigen bemaute. „In Wiesing wird eine große neue Autobahnanschlussstelle gebaut. Aber da hört man nichts von einer Maut, wahrscheinlich weil es ins Zillertal geht“, schüttelt Sint den Kopf. „Das ist zutiefst unfair und ungerecht.“
Bei Bezirkssprecher Josef Lutz stoßen auch die Werbemaßnahmen auf Kritik: „Wenn das eh so eine super Idee ist, wofür braucht es dann die ganze Werbung?“, fragt er sich.
3,3 Millionen Steuergeld
Die Liste Fritz habe kein Patentrezept, wie das Verkehrsproblem am Fernpass gelöst werden kann, „aber es gibt Stellschrauben, an denen man drehen kann“, so Sint. Zum einen müsse mehr dosiert und kontrolliert werden, der Ziel- und Quellverkehr gehöre eingeschränkt und der öffentliche Verkehr als Alternative besser ausgebaut.
Sint spricht damit vor allem auf die Außerfernbahn an. Diese ist in den letzten Jahren vermehrt ausgefallen. Wie oft genau, sei nur schwer herauszufinden gewesen. Trotz Landtagsanfrage habe Landesrat René Zumtobel die Aussage mit der Begründung, dass das operatives Geschäft der DB Regio sei, verweigert. „Diese Geheimhaltungspolitik ist nicht akzeptabel. Das Land Tirol bzw. der VVT bezahlen pro Jahr 3,3 Millionen Euro an Steuergeld für die Außerfernbahn – 2,5 Millionen an die DB Regio und 800.000 Euro an die ÖBB Infrastruktur.“
70.000 Kilometer nicht bedient
Erst auf ein Begehren nach dem Tiroler Auskunftspflichtgesetz habe Zumtobel Stellung genommen. Sint: „Von Jänner bis September hat die DB Regio auf dem Streckenabschnitt der Außerfernbahn 70.000 Kilometer Fahrleistung nicht bedient. Das entspricht 20 Prozent. 50 Prozent seien Personalausfällen geschuldet, die anderen 50 Prozent Fahrzeugausfällen.“
Strafzahlungen gebe es trotz der Ausfälle nicht. Diese seien im Vertrag nicht zu finden. „Hier muss sich im neuen Vertrag, der ab Dezember 2027 läuft, maßgeblich etwas ändern. Wenn die DB Regio wegen Personalmangel oder ähnlichem die Strecke nicht bedient, müssen Strafen her“, fordert Sint und fügt hinzu: „Wenn sie sich den Betrieb vom Land Tirol zahlen lassen, kann es nicht sein, dass ständig Züge ausfallen. Und da ist es mir egal, ob es die 17. Nebenstrecke der Deutschen Bahn ist.“
Park & Ride-Flächen fallen weg
Damit geht auch Josef Lutz, Liste-Fritz-Bezirkssprecher, d‘accord. Ihn beschäftigt noch ein anderes Problem. „Wenn ich heute von Schattwald oder Steeg mit den Öffis nach Innsbruck will, gleicht das einer Weltreise. Ab Reutte geht es, aber wo lasse ich dann mein Auto stehen. Wenn jetzt auch noch der Parkplatz beim Schulzentrum verkleinert und in die Kurzparkverordnung hineingenommen wird, fallen Park & Ride-Parkplätze weg.“