McLaren wieder obenauf

Piastri gewinnt in Bahrain, Verstappen schimpft über seinen Red Bull

Der Sieger von Bahrain: Oscar Piastri.
© APA/AFP/GIUSEPPE CACACE

Oscar Piastri hat den Formel-1-Grand-Prix von Bahrain am Sonntag souverän gewonnen. Der Australier setzte sich auf dem Sakhir Circuit vor Mercedes-Pilot George Russell und seinem McLaren-Teamkollegen Lando Norris durch. Charles Leclerc wurde im Ferrari Vierter, Stallgefährte Lewis Hamilton Fünfter. In der WM-Wertung behielt Norris die Führung, Piastri ist nun Zweiter. Von Weltmeister Max Verstappen drohte keine Gefahr, der Red-Bull-Star kam nicht über Rang sechs hinaus.

Piastri hatte in dieser Saison bereits in China gewonnen, auch dort setzte er sich von der Pole Position durch. Der 24-Jährige ist der einzige Formel-1-Fahrer in der neuen Saison, der zwei Rennen für sich entschieden hat.

„Großartig, dieses Ergebnis hier zu erzielen. Es war ein unglaubliches Wochenende, und es war schön, den Job heute mit Stil zu beenden. Ich kann dem Team nicht genug für das Auto danken, das sie uns gegeben haben“, sagte Piastri nach seinem 50. Formel-1-Rennen. „Die Strecke war noch nie gut zu uns, deshalb ist es schön, hier endlich ein Ergebnis zu erzielen.“

Frühstart von Norris, Verstappen schimpfte

Leclerc verlor beim Start von Position zwei zwei Plätze, Russell und Norris fuhren an dem Monegassen vorbei. Russell attackierte auch Piastri, der aber in der ersten Kurve gut abdeckte. Norris fasste wenig später eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Frühstarts aus: Der Vizeweltmeister war vor dem Startsignal leicht nach vorne gerutscht und stand deswegen weit außerhalb seiner Box, als es tatsächlich losging. Die Strafe saß er bei seinem ersten Boxenstopp nach der zehnten Runde ab, verlor dadurch aber keine Position – erst, als ihn Leclerc auf der Strecke überholte.

Der vom siebenten Platz gestartete Verstappen kämpfte sich inzwischen im Mittelfeld ab und legte zudem einen atypisch langen ersten Stopp hin. Der Niederländer schimpfte nachher, dass er „überhaupt keinen Grip“ auf seinen Hard-Reifen habe, außerdem könne er nicht mehr bremsen. „Das ist lächerlich“, meinte der frustrierte Weltmeister. Nach einem zweiten verpatzten Stopp mit sechs Sekunden Stehzeit war der Suzuka-Sieger kurz sogar Letzter. Dagegen kitzelte Hamilton mit frischen Medium-Reifen alles aus seinem Ferrari heraus und kam immer weiter nach vorne.

Ein Safety-Car-Einsatz kurz nach der Hälfte der Renndistanz, nachdem sich Carlos Sainz und Yuki Tsunoda berührt hatten, verschaffte dem Feld billige Boxenstopps und ließ alles enger zusammenrücken. Nach dem Restart kämpften Leclerc, Norris und Hamilton, schließlich nur noch Leclerc und Norris um Rang drei. In der 53. Runde war der McLaren-Pilot an Leclerc vorbei und griff Russell an. Diese Jagd blieb jedoch erfolglos.