Bodensee hat so wenig Wasser wie seit Jahrzehnten nicht
Trotz der ungewöhnlich starken Trockenheit am Bodensee starteten die Ausflugsschiffe am Sonntag in die Saison. Drei Häfen können jedoch nicht angesteuert werden.
Bregenz – Die aktuelle Trockenheit ließ den Pegelstand in Konstanz am Sonntag auf etwas mehr als 2,70 Meter sinken, in Bregenz sind es 2,75 Meter. Er liegt damit rund 35 Zentimeter unter dem Wert eines Durchschnittsjahres. Der Seegrund ist in einigen Teilen des Bodensees sichtbar. Die Ursache dafür sind ausbleibender Regen und fehlendes Schmelzwasser.
Viel tiefer sollte der Pegel laut einer internationalen Prognoserechnung nicht mehr sinken, auch wenn in den kommenden Tagen Niederschlag ausbleiben sollte. Gemäß der Prognose wird er in Bregenz wohl nicht unter 2,70 Meter fallen, er könnte bis 20. April sogar auf über 2,80 Meter oder knapp unter drei Meter ansteigen. Das wird davon abhängen, ob es nennenswerte Regenmengen gibt und wie stark sich die Schneeschmelze auswirkt.
Damit der Bodensee um nur einen Zentimeter zulegt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser - bei einer Füllmenge von 150 Litern entspricht das 36 Millionen Badewannen. Das Niedrigwasser führt am Bodensee-Ufer zwar zu ungewohnten Perspektiven, Probleme ergeben sich daraus in Vorarlberg vorerst aber nicht.
Drei Häfen können nicht angesteuert werden
Trotz niedriger Pegelstände nehmen die Bodensee-Ausflugsschiffe der sogenannten Weißen Flotte nun die Fahrt wieder auf. Die Passagierschiffe können wegen des Niedrigwassers nicht alle Häfen anfahren, wie ein Sprecher der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) erklärte. Weil zu wenig Wasser da sei, könnten die Häfen in Langenargen, Bad Schachen und dem schweizerischen Mannenbach am Untersee nicht angesteuert werden. Weitere Einschränkungen gebe es nicht.
Zur Weißen Flotte gehören die Bodensee Schiffsbetriebe, die Vorarlberg Lines, die Schweizerische Bodensee Schifffahrt sowie die Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein. Sie bieten tägliche Rund- und Linienfahrten sowie Sonderfahrten an. Sie verkehren jährlich ab April und befördern rund drei Millionen Menschen. (TT.com, APA)