Kampagne in Tirol

Schlagermusik und provokante Sprüche: Land warnt vor Rad- und Scooter-Fahren unter Drogeneinfluss

45 Prozent der Verkersunfälle mit Verletzten oder Getöteten waren 2023 auf Rad- oder Scooterfahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zurückzuführen.
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Mit der Verkehrssicherheitskampagne soll auf die Gefahren des Rad- und Scooterfahrens unter Alkohol- und Drogeneinfluss aufmerksam gemacht werden. Die Zahlen aus der Verkehrsstatistik sprechen für sich.

Innsbruck – Ein neuer Videoclip zeigt die dramatischen Folgen einer fröhlichen Partynacht: Eine Frau liegt reglos neben ihrem Fahrrad auf dem Asphalt, während ein unschuldiger Autofahrer geschockt danebensteht. Diese Szene ist Teil der Verkehrssicherheitskampagne des Landes Tirol, die ab sofort auf Social-Media und in Kinos zu sehen ist. Der Clip thematisiert die Risiken des Rad- und Scooterfahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

... und es hat BOOM gemacht! - YouTube

Die Zahlen sprechen für sich: Von 280 Verkehrsunfällen mit Verletzten und Getöteten im Jahr 2023, bei denen Alkohol oder Drogen im Spiel waren, ging fast jeder zweite auf das Konto eines Rad- oder Scooterfahrers (45 Prozent). Landesrat René Zumtobel betont: auch bei diesen Vehikeln gilt die Grenze von maximal 0,8 Promille. Bei diesem Grad der Alkoholisierung ist das Unfallrisiko bereits viermal so hoch wie in nüchternem Zustand. „Entsprechend gilt es, verantwortungsbewusst zu handeln. Wer alkoholisiert oder unter Drogen Fahrrad fährt, riskiert nicht nur das eigene Leben, sondern kann auch zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden“, sagt Verkehrs-Landesrat René Zumtobel.

In der Gesamtbetrachtung der Jahre 2019 bis 2023 waren knapp über zehn Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle in Tirol auf Alkohol oder Drogen zurückzuführen.

Provokante Sprüche und Schlagermusik für Aufklärung

Die Kampagne „Voll paniert. Leben riskiert.“ zielt darauf ab, mit provokanten Sprüchen und Videos die Diskussion über die Gefahren im Straßenverkehr anzuregen. Begleitet von Schlagermusik soll sie Mut machen, betroffene Freunde und Familienmitglieder anzusprechen, bevor sie sich alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss ans Steuer setzen. Laut Zumtobel, der die Kampagne unterstützt, können solche Gespräche Leben retten.

Neben den Videos gibt es auch persönliche Geschichten von Betroffenen, wie einer Mutter, deren Sohn bei einem Autounfall durch einen alkoholisierten Fahrer ums Leben kam. In einem kommenden Video wird ein Unfallverursacher von seinen Erfahrungen berichten. Die Kampagne wird durch Plakate entlang der Landesstraßen ergänzt, die Autofahrer sensibilisieren sollen.

Die Tiroler Polizei führt im Zuge der Kampagne verstärkte Kontrollen durch. Im Jahr 2024 wurden 237.000 Alkotests durchgeführt, wobei die Zahl der Alkoholdelikte im Vergleich zu 2023 gesunken ist. Drogenlenker hingegen sind aufgrund neuer Schnelltests häufiger in den Fokus geraten.

Die Kampagne wird mit 120.000 Euro aus dem Verkehrssicherheitsfonds finanziert und von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Landes Tirol umgesetzt. (TT)

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