„Lichtblicke“ auf tt.com: Marianne Hengl trifft Abt Leopold im Stift Wilten

„Berufung ist immer etwas, das wächst und nicht vom Himmel fällt“, sagt Abt Leopold Baumberger. Er ist seiner Berufung gefolgt – aber nicht, ohne auch mit der Entscheidung, Priester zu werden, zu ringen. Im Gespräch mit Marianne Hengl erzählt er von seinem ungewöhnlichen Lebensweg, der ihn aus der Apotheke ins Stift Wilten führte. Zu sehen ist die neue Folge der „Lichtblick­e & Wegweiser“ am Donnerstag ab 18 Uhr.

Leopold Baumberger studierte erst einmal Pharmazie in Graz, arbeitete als Apotheker. Der Gedanke, Priester zu werden, sei schon länger da gewesen. „Aber zur Maturazeit war das noch nicht ganz ausgereift.“ Gegen Ende des Studiums sei der Gedank­e wieder aufgetaucht und er trat ins Priesterseminar in Linz ein. Zum Theologiestudium kam er dann nach Innsbruck, wo er im Stift Wilten „hängengeblieben“ ist.

Für Abt Leopold ist der Kontakt zu den Menschen außerhalb der Klostermauern sehr wichtig. In der Hektik des Alltags sei es wichtig, kleine Inseln der Ruhe zu schaffen, in denen sich Menschen wieder spüren können. Und er erklärt, wie wichtig Authentizität ist: „Was echt ist, hat Strahlkraft. Was künstlich ist, verliert an Wirkung.“

In einer Zeit, in der Macht, Lautstärke und Ego dominieren, spricht er mit Marianne Hengl auch über Demut als kraftvolle Haltung. Für ihn ist sie nichts Geringes, sondern ein Zeichen echter Stärk­e. Demut bedeutet für ihn, auf Augenhöhe zu begegnen, zuzuhören, zu dienen. Man dürfe Menschen nicht in eine Richtung ziehen oder schieben. „Man muss mit den Menschen unterwegs sein, sie nicht drängen.“ (TT)