TT-Forum diskutiert

Was man noch gegen die umstrittene geplante Deponie am Katzenberg tun kann

In diesem Tal soll Aushubmaterial deponiert und Baurestmassen gebrochen werden.
© Helmut Mittermayr

Am Mittwoch, den 23. April wird beim TT-Forum in der Wirtschaftskammer Reutte über die Aushubdeponie mit geplanten 143.000 m³ diskutiert. Derzeit beschäftigt das Vorhaben noch das Landesverwaltungsgericht.

Reutte – Im Juli 2024 wurden die Pläne der Strabag öffentlich: Sie will die „Deponie Reutte Süd“ am Katzenberg errichten. Der Protest ließ nicht lange auf sich warten: Die Gemeinden Reutte und Ehenbichl sind einstimmig dagegen, der Pflegeverband ebenso und auch der Tourismusverband stemmt sich dagegen. Mehr als 3000 Unterschriften wurden gegen das Projekt gesammelt – allein, die Deponie wurde im Jänner genehmigt. Doch es gab Einsprüche und die Causa liegt derzeit beim Landesverwaltungsgericht in Innsbruck.

Darüber wird am kommenden Mittwoch, den 23. April beim TT-Forum ab 19 Uhr in der Wirtschaftskammer Reutte diskutiert. Am Podium sitzen dazu der Reuttener Bürgermeister Günter Salchner, Markus Pfeifer von der Strabag-Direktionsleitung Tirol und Vorarlberg, Stefan Garbislander als Standortanwalt der Tiroler Wirtschaftskammer sowie Anrainer Gerd Huter und der Rechtsanwalt der betroffenen AnrainerInnen, Christian Pichler. Die Moderation übernimmt TT-Redakteur Helmut Mittermayr.

142.000 Kubikmeter und Brecheranlage

Der Baukonzern Strabag glaubt, am Katzenberg die ideale Senke gefunden zu haben, um eine Bodenaushubdeponie zu betreiben. Die Mulde könnte 142.000 Kubikmeter Material aufnehmen, rund 20 bis 22 Meter aufgeschüttet und nach zehn Jahren an die einheimischen Grundbesitzer zurückgegeben werden. Außerdem soll eine Brecheranlage errichtet werden. Das Motiv: Aktuell befinde sich in der Nähe Reuttes nur eine Deponie, erklärt die Strabag. Das werde nicht reichen. Deshalb will man selber eine Lagerstätte errichten.

3000 Unterschriften

Die Obfrau des Reuttener Umweltausschusses, Margit Dablander, hat gleich nach Bekanntwerden der Pläne eine Petition und eine Unterschriftenliste ins Leben gerufen. Mittlerweile haben mehr als 3000 Personen unterschrieben, die Petition an den Landtag ist mittlerweile abgeschlossen. „Es ist alles noch offen, wir harren der Dinge“, sagt sie. Für sie ist klar, es brauche als Erstes eine Bedarfsprüfung. Denn die gesamten 20 genehmigten Deponien im Bezirks Reutte „haben mit Stand 31. Dezember 2023 eine Restkapazität von 2,5 Millionen Kubikmetern“.

Der Widerstand wird inzwischen schon von mehr als 3000 Personen unterstützt.
© Helmut Mittermayr

Ein Argument der Gegner ist in diesem Zusammenhang die Deponie Hurt in gerade einmal zwei Kilometern Entfernung. Das Problem: Diese befindet sich in privater Hand und hat damit auch eine individuelle Tarifgestaltung. Weshalb Dablander anregt, die Preisgestaltung für Ablagerungen in Deponien von öffentlicher Hand zu regeln. Auch müsse bei Bewilligungen Rücksicht auf Wasser, landwirtschaftliche Flächen oder Erholungsräume genommen werden.

Belastungen

Der geplante Standort, sagt Dablander, befinde sich nämlich an einem beliebten Spazierweg. „Was macht das außerdem für ein Bild, wenn man über den Katzenberg anreist, an der Burg Ehrenberg vorbei in den schönen Talkessel blickt und plötzlich an einer Deponie vorbeikommt.“ Nicht außer Acht lässt sie das Verkehrsthema: Die anliefernden Lkw müssten zum Umkehren bis Heiterwang bzw. Reutte fahren. Zwar spreche die Strabag derzeit von 22 Lkw täglich, „beantragt wurde aber das Fünffache.“

Genug Diskussionsstoff für das TT-Forum am kommenden Mittwoch.

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