Vatikan bestätigt Todesursache: Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall
Der Schlaganfall führte zu einem Herzstillstand. Am Samstag könnte Franziskus bestattet werden. Tausende beteten am Montagabend auf dem Petersplatz für den verstorbenen Heiligen Vater. Der Vatikan veröffentlichte auch sein Testament, in dem er seine letzten Wünsche niedergeschrieben hatte. US-Präsident Trump plant, zur Bestattung zu reisen.
Papst Franziskus ist am Montag an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Der Schlaganfall habe zu einem Koma und einem „irreversiblen“ Ausfall des Herzens geführt, hieß es in dem am Abend vom Vatikan veröffentlichten Totenschein des Papstes. Der Tod des geistlichen Oberhaupts der katholischen Kirche wurde vom Leiter der Gesundheitsbehörde des Vatikan, Andrea Arcangeli, offiziell bestätigt.
Montagfrüh sei es Franziskus noch einigermaßen gut gegangen, berichtet die italienische Tageszeitung Corriere della Sera. Er sei um 6 Uhr aufgestanden, um 7 Uhr soll er sich schlechter gefühlt und über ein starkes Krankheitsgefühl geklagt haben. Schließlich fiel er ins Koma und verstarb um 7.35 Uhr in seiner Residenz im Gästehaus St. Martha.
📽️ Video | Vatikan teilte Todesursache mit
Der 88-Jährige war im Februar wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden, am 23. März aber wieder entlassen worden. Am Sonntag hatte er noch an der Ostermesse auf dem Petersplatz teilgenommen. Der Tod des Papstes sorgte für weltweite Anteilnahme.
Letzte Wünsche des Papstes
Papst Franziskus will laut seinem Testament in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom und nicht wie viele seiner Vorgänger im Petersdom im Vatikan beigesetzt werden. In dem Dokument legte der Papst fest: „Das Grab muss in der Erde sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus.“
Der Vatikan veröffentlichte das Testament laut Kathpress rund zwölf Stunden nach dem Tod des Pontifex. Abgefasst hat es der Papst bereits am 29. Juni 2022. Kurz zuvor hatte er aus gesundheitlichen Gründen eine für Anfang Juli 2022 geplante Afrika-Reise verschieben müssen.
Weiters schrieb der Heilige Vater: „Möge der Herr jenen die verdiente Entlohnung geben, die mir wohl wollten und weiter für mich beten werden. Das Leiden im letzten Abschnitt meines Lebens habe ich dem Herrn geopfert für den Frieden in der Welt und die Geschwisterlichkeit unter den Völkern.“ Das Testament ist unterzeichnet mit: „Santa Marta, 29 giugno 2022, FRANCESCO.“
Bestattung könnte am Samstag stattfinden
Unterdessen beteten am Montagabend Tausende auf dem Petersplatz in Rom für den verstorbenen Heiligen Vater. Der „Chef des Petersdoms“, Kardinal Mauro Gambetti, leitete das Rosenkranzgebet und gedachte zu Beginn dem gestorbenen Pontifex. Insidern zufolge könnte die Trauerzeremonie auf dem Petersplatz am kommenden Samstag zelebriert werden, hieß es aus Vatikan-Kreisen.
Das Datum soll offiziell von der Kardinalskongregation bekanntgegeben werden, die am Dienstag tagt. Gambetti erinnerte an die häufig von Franziskus genutzte Aussage „Vergessen Sie nicht, für mich zu beten“ und rief zum gemeinsamen Gebet für den verstorbenen Papst auf.
Papst-Wohnung wird versiegelt
Am Montagabend soll die Wohnung des Papstes versiegelt werden. Nicht nur die im zweiten Stock des Gästehauses Santa Marta, in der Franziskus lebte, sondern auch die im dritten Stock des Apostolischen Palastes, obwohl der Pontifex sie praktisch nie benutzt hatte.
Trump reist zur Papst-Bestattung
US-Präsident Donald Trump wird zur Bestattung nach Italien reisen. Das kündigte er auf der Online-Plattform Truth Social an. Es ist die erste angekündigte Auslandsreise in der neuen Amtszeit. Bereits zuvor hatte er auf Truth Social seine Anteilnahme bekundet: „Ruhe in Frieden, Papst Franziskus! Gott segne ihn und alle, die ihn liebten.“ Er ordnete an, die Flaggen am Weißen Haus und auf allen öffentlichen Gebäuden auf halbmast zu setzen.
Trump nannte Franziskus bei einer Osterveranstaltung einen „guten Mann“, der „hart gearbeitet“ habe. Die Beziehung zwischen Trump und dem Vatikan war zeitweise angespannt, etwa weil Franziskus die harte Migrationspolitik des US-Präsidenten kritisiert hatte. (APA, TT.com)
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