Es wird wieder dramatisch

Das steht beim Festival der Tiroler Dramatiker*innen auf dem Programm

Ein Appetithappen auf Walter Groschups „German Stelze“ kam 2023 im Brux zur Aufführung. Heuer geht die abgründige Diktatorenrevue im Innsbrucker Westbahntheater weiter.
© Jarosch

Mit der Uraufführung von „Four Elements In An Almost Empty Space“ startet am Mittwoch das 12. Tiroler Dramatiker*innenfestival. Pünktlich dazu gibt es in Innsbrucks Freiem Theater Brux eine neue Geschäftsführung.

Pünktlich zum Start des 12. Tiroler Dramatiker*innenfestivals am Mittwoch hat Innsbrucks Freies Theater Brux eine neue Geschäftsführung. Die Choreografin Emmanuelle Vinh und der Filmemacher Lukas Ladner folgen auf Carmen Sulzenbacher. Sulzenbacher leitete das Theater unweit des Landhausplatzes seit 2014.

Lukas Ladner und Emanuelle Vinh bilden das neue Leitungsduo von Innsbrucks freiem Theater Brux.
© Leitner

Künstlerisch haben sich Vinh und Ladner bereits im März mit der Tanzproduktion „Collapse“ an ihrem neuen Arbeitsplatz vorgestellt.

Das von Klaus Rohrmoser 2002 gegründete und seither verantwortete Dramatiker*innenfestival wird am Mittwoch, 7. Mai, mit der Premiere von „Four Elements In An Almost Empty Space“ im Brux eröffnet.

Vier Elemente, die zu etwas fünftem werden

Das Projekt zähle zu den ehrgeizigsten der bisherigen Festivalgeschichte, sagt Rohrmoser bei der Programmpräsentation am Montag. „Four Elements In An Almost Empty Space“ führt vier Stücke und vier ganz unterschiedliche Regieansätze in einer Produktion zusammen.

Das Programm im Überblick

7. bis 23. Mai im Brux

FOUR ELEMENTS IN ALMOST EMPTY SPACE. Ein Abend, vier Autor*innen, vier Stücke, elf Schauspieler*innen.

  • Eva Maria Gintsberg „FEUERSALAMANDER“ mit Brigitte Jaufenthaler, Andrea Praxmarer und Markus Oberrauch Regie: Torsten Schilling
  • Matthias Lefevre „EINE GUTE SAISON“ mit Judith Keller und Klaus Rohrmoser Regie: Thomas Oliver Niehaus
  • Wolfgang Nöckler „ERDE. EIN GRUNDSTÜCK“ mit Monica Anna Cammerlander, Desirée Jakobic und Iris Schmid Regie: Julian Rohrmoser
  • Erika Wimmer Mazohl „TÜCKISCHE VÖGEL“ mit Wiltrud Stieger, Tom Hospes und Walter Sachers Regie: Klaus Rohrmoser

14. bis 22. Juni im Westbahntheater

GERMAN STELZE. Von Walter Groschup. Ein Ensembleprojekt zur gegenwärtigen geopolitischen Lage. Mit Tamara Burghart, Katarina Hauser, Imre Grschp, Klaus Windisch u.a.

21. Mai im Brux

KURZE NACHT DER LANGEN OHREN. Fünf Stunden Hörerlebnis. Von Klaus Rohrmoser. Tonregie: Benjamin Leingartner. Mit Eleonore Bürcher, Günter Gräfenberg, Lisa Sexl, Nik Neureiter u. v. a.

2. Juni im Treibhaus

ABSCHIEDSGALA FÜR HEINZ FITZ UND EGON A. PRANTL. Lesungen, Filme, Hörspielauszüge, Musik und andere theatralische Erinnerungen.

Ausgehend von den vier Elementen haben Eva Maria Gintsberg („Feuersalamander“), Matthias Lefevre („Eine gute Saison“), Wolfgang Nöckler („Erde - Ein Grundstück“) und Erika Wimmer Mazohl („Tückische Vögel“) vier kurze Dramen geschrieben, die zunächst einzeln erprobt und in den vergangenen Tagen zu einem fünften montiert wurden, erzählt Rohrmoser.

Der Festivalleiter ist neben seinem Sohn Julian Rohrmoser, Torsten Schilling und Thomas Oliver Niehaus auch einer der vier Regisseure der Produktion.

Klaus Rohrmoser leitet das Tiroler Dramatiker*innenfestival seit 2002.
© leitner

Dem Irrsinn mit Aberwitz begegnen

Zweite Produktion des Festivals ist Walter Groschups „German Stelze“, ein, so Rohrmoser, „aberwitziges Ensembleprojekt zur gegenwärtigen geopolitischen Lage“. Das Stück macht da weiter, wo Groschup beim Dramatiker*innenfestival 2023 eben nicht aufgehört hat.

Seit Russlands Angriff auf die Ukraine schaut Groschup den Weltenlenkern aufs Maul – und denkt sich seinen Teil dazu. Dem Irrsinn der Welt ist nur mit Komödie beizukommen.

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Bei Groschup fiel sie schon vor zwei Jahren sehr finster aus. Seither sei nicht nur das weltpolitische Wüten, sondern auch „German Stelze“ noch größer und komplexer geworden, sagt Klaus Rohrmoser. Premiere ist am 14. Juni im Westbahntheater. Von 20. bis 22. Juni sind weitere Vorstellungen angesetzt.

Kino im Kopf

Im Brux findet am 21. und 24. Mai unter dem Titel „Kino im Kopf“ eine „Kurze Nacht der langen Ohren“ statt. Rohrmoser verspricht ein ganz besonderes Hörerlebnis: „Bekannte Stimmen lesen abgründige Texte.“ Zu hören sind unter anderem Johannes Nikolussi, Brigitte Jaufenthaler und Helmuth A. Häusler.

Vierter Programmpunkt des 12. Festivals ist eine Abschiedsgala für die vor wenigen Monaten verstorbenen Tiroler Theaterschaffende Egon A. Prantl und Heinz Fitz am 2. Juni im Treibhaus. (TT)

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