Unternehmer werden

Perfekte Basis für weitere Berufswege

Das Team von Elektro Manni (l.) kümmert sich um alle Belange der Elektrotechnik.
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Vom Lehrling zum Boss: Manfred Wetscher machte eine Lehre zum Elektrotechniker und führt seit 2016 seine eigene Firma.

Herr Wetscher, wie verlief Ihr beruflicher Werdegang?

Manfred Wetscher: Nach der Pflichtschule begann ich eine Lehre als Maschinenbautechniker bei der Firma Swarovski in Wattens. Nach 12-jähriger Tätigkeit wollte ich mich verändern und begann im zweiten Bildungsweg die Ausbildung zum Elektrotechniker. 2016 gründete ich mein Unternehmen Elektro Manni. 2021 folgte die Umgründung in die Elektro Manni GmbH. 2024 erweiterten wir unser Produktportfolio durch innovative Lösungen im Elektroverteilerbau. Die Selbstständigkeit als Elektriker eröffnet neue Herausforderungen und bietet die Chance, meine Ziele mit Leidenschaft und Eigenverantwortung zu verwirklichen.

Was hat Sie bewogen, in Ihrer Jugend eine Lehre zu machen?

Wetscher: Ich bin auf einem kleinen Bauernhof in Wattenberg aufgewachsen und musste schon in jungen Jahren bei der Arbeit mithelfen. Durch diese frühe Verantwortung habe ich gelernt, was es heißt, anzupacken und zuverlässig zu sein. Ein nicht unwichtiger Grund war für mich, schnell mein eigenes Geld zu verdienen. Deshalb war für mich klar, dass ich nach der Schule die Lehre zum Maschinenbautechniker beginnen möchte. Nach meiner abgeschlossenen Lehre und nach 12 Arbeitsjahren beschloss ich, mich beruflich zu verändern, um neue Perspektiven zu gewinnen. Da mein Vater und mein Bruder beide Elektriker sind und sich die Möglichkeit ergab, den Beruf des Elektrotechnikers auf dem 2. Bildungsweg zu erlernen, lag es für mich nahe, ebenfalls diesen Weg einzuschlagen und nochmal neu durchzustarten.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?

Wetscher: Mich fasziniert besonders, wie Technik funktioniert und wie man mit Fachwissen Probleme lösen kann. Der Beruf des Elektrotechnikers ist heute vielseitiger denn je, da er sowohl handwerkliches Können als auch technisches Verständnis für moderne Systeme erfordert. Besonders spannend ist, dass man dabei Prozesse nicht nur installiert, sondern auch gezielt steuern, regeln und automatisieren kann – von Smart Homes bis zu Industrieanlagen.

Beschreiben Sie bitte die Angebotspalette Ihres Betriebes.

Wetscher: Wir sind der kompetente Partner bei allen Fragen rund um den Bereich der Elektrotechnik. Von der Beratung zu den neuesten Elektrogeräten über die Planung der Hausinstallationen und Beleuchtung sowie der Bereich Photovoltaik – von der fachgerechten Montage, Installation und Inbetriebnahme.

Warum ist es so schwierig, Jugendliche für einen Lehrberuf zu begeistern?

Wetscher: Es liegt wohl vor allem daran, dass viele Berufe körperlich fordernd sind, weniger Prestige genießen und auch heute noch im Vergleich zum Studium oft als weniger attraktiv wahrgenommen werden. Zudem fehlt es oft an praxisnaher Berufsorientierung in der Schule und an realistischen Einblicken in die vielfältigen Chancen, die eine Lehre tatsächlich bietet.

Was raten Sie jungen Lehrlingen?

Wetscher: Es gibt so viele großartige Lehrberufe, hier sind die Lehrkräfte in Schulen und die Eltern der jungen Leute gefragt, diese bei der Berufswahl zu unterstützen, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen und sie zu informieren, z. B. bei Berufsmessen und in den Betrieben selbst. Wir würden uns sehr freuen, den einen oder anderen in unserer Firma willkommen zu heißen. Ich finde, es ist ebenso wichtig, seinen Beruf so zu wählen, dass er den Fähigkeiten und Talenten entspricht – dann wird sich der Erfolg ganz von selbst finden.

Wie sehen Sie die Karrierechancen in Ihrem Beruf?

Wetscher: Leider wissen viele nicht, dass man mit einer Lehre und entsprechender Weiterbildung sehr gute Karrierewege bis hin zu einer Selbstständigkeit einschlagen kann. Ein Lehrberuf ist die perfekte Basis für weitere Berufswege. Gut ausgebildete Fachkräfte werden dringend gesucht, was die Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz deutlich erhöht. Weiters sind viele Lehrberufe unverzichtbar für die Gesellschaft, was ihre Bedeutung zusätzlich unterstreicht. Das alte Sprichwort „Handwerk hat einen goldenen Boden“ entspricht der Wirklichkeit und hat auch in Zukunft für mich Bestand. Zum Schluss: Besonders stolz sind wir auf unsere beiden Lehrlinge Erik Arnoczki und Niklas Heidenkummer, welche das Goldene Leistungsabzeichen beim Lehrlingswettbewerb erreicht haben. Ein großer Dank gilt unserem großartigen Team und unseren Lehrlingen – ihr tragt mit eurer täglichen Arbeit maßgeblich zu unserem gemeinsamen Erfolg bei.

Manfred Wetscher mit Erik Arnoczki und Niklas Heidenkummer, die beim Lehrlingswettbewerb das Goldene Leistungsabzeichen erreichten.
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