Großinvestition ins Klima: Plansee gleicht jetzt freiwillig alle Treibhausgas-Emissionen aus
Der weltweit tätige Hochleistungswerkstoff-Hersteller Plansee mit Stammsitz in Breitenwang bei Reutte (zuletzt 2,28 Mrd. Euro Umsatz und 11.200 Beschäftigte) erhöht das Tempo für den Klimaschutz.
Durch ein breites Bündel an Maßnahmen habe man die Treibhausgas-Emissionen seit dem Jahr 2020 aus eigener Kraft um mehr als 20 Prozent gesenkt, sagt Plansee-Vorstandsmitglied Andreas Lackner. Die bislang unvermeidbaren Emissionen von 78.000 Tonnen CO₂ im eigenen Geschäftsbetrieb (Scope 1 und 2) kompensiere man seit 1. März freiwillig durch zertifizierte Projekte in den USA und Indien. Dazu gehört ein Walderhaltungsprojekt in Pennsylvania in den USA. Das zweite Projekt ist eine große Solarstrom-Produktion in Mysore und Bangalore in Indien.
Ehrgeizige Ziele bis 2050
Die Plansee Group hat sich laut Lackner selbst ehrgeizige Ziele zur radikalen Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks verpasst. Bis zum Geschäftsjahr 2050 sollen die Treibhausgas-Emissionen in Scope 1, 2 und 3 gegenüber dem Basisjahr 2020 um 90 Prozent reduziert werden. Ceratizit will dieses Ziel bereits bis 2040 erreichen.
Zu den bisherigen Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen gehörten die Beschaffung von „grünem“ Strom an möglichst allen Standorten von Plansee und Ceratizit weltweit, ebenso die Intensivierung des Recyclings der eingesetzten Werkstoffe. Bei Wolfram betrage die Rate bereits 90 Prozent. Man wolle auch Elektrolyseure für die Wasserstoffproduktion installieren, verstärkt Prozesswärme nutzen und Wasserstoff recyceln, so das Ziel des Tiroler Paradeunternehmens.
Zulieferer sind gefordert
Aber auch die Zulieferer sollen stärker in die Pflicht genommen werden. „70 Prozent unserer CO₂-Emissionen werden durch zugekaufte Produkte und Dienstleistungen verursacht“, sagt Lackner.
