Teilnehmer aus 21 Ländern

70 Veranstaltungen bis Sonntag: Das Journalismusfest in Innsbruck läuft

Am Podium vor Ort in Innsbruck: (v. l.) Moderatorin Rebecca Sandbichler, „taz“-Chefredakteurin Barbara Junge, Moser-Holding-Vorständin Silvia Lieb und Alexander Mitteräcker, der Vorstand der Standard Medien AG. APA-Chef Clemens Pig (hier nicht im Bild) war über Video aus Wien zugeschaltet.
© Daniel Liebl

Innsbruck – Das Journalismusfest ist in Innsbruck inzwischen eine fixe Größe, als Treffpunkt von Medien und ihren KonsumentInnen. Seit Freitag läuft die 4. Auflage des für alle offenen Schaufensters. Die Eröffnung im Treibhaus oblag der Politprominenz. Die Landeshauptmänner von Südtirol und Tirol, Arno Kompatscher und Anton Mattle, sowie der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber starteten den Veranstaltungsreigen.

Bis Sonntag stehen insgesamt 70 Veranstaltungen auf dem Programm. JournalistInnen aus 21 Nationen haben sich angesagt.

Keine „Begehrlichkeiten“ von außen

Unabhängiger Journalismus als wesentlicher Bestandteil einer Demokratie benötige einen soliden wirtschaftlichen Hintergrund. Redaktionelle Arbeit müsse unbeeinflusst bleiben von allfälligen „Begehrlichkeiten“ von außen. Darüber herrschte Konsens auf einem prominent besetzten Podium später am Nachmittag.

Zeitung als Genossenschaft

Aus Berlin war taz-Chefredakteurin Barbara Junge zu Gast. Die taz (kurz für Die Tageszeitung) basiert auf einem Genossenschaftsmodell. 25.000 UnterstützerInnen zahlen Beiträge für den Erhalt des Blatts. Wobei „Blatt“ ab 17. Oktober nicht mehr ganz richtig ist. Da wird die taz nach 45 Jahren wochentags nur mehr als E-Paper erscheinen. „73 Prozent unserer LeserInnen sind damit einverstanden“, berichtete Junge.

Print bleibt für TT wichtig

Silvia Lieb, die Vorständin der Moser Holding mit der Tiroler Tageszeitung als ihrem medialen Flaggschiff, hält an der Zeitung in gedruckter Form hingegen fest. „Bei regionalen Medien wie der TT ist Print unverändert von großer Bedeutung“, unterstrich Lieb. Daneben gelte es, die Digitalisierung voranzutreiben. Hier schlägt sich die TT ziemlich gut: TT.com plus ist nach der jüngsten „Österreichischen Auflagenkontrolle“ die Nummer 1 bei Online-Abos unter allen österreichischen Tageszeitungen.

4. Journalismusfest in Innsbruck (16. bis 18. Mai).

Das Programm finden Sie unter journalismusfest.org

Vom Menschen gemachte News

Auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) kam zur Sprache: Standard-Vorstand Alexander Mitteräcker sprach sich dafür aus, dass redaktionelle Inhalte „vom Menschen gemacht“ werden müssten. Womit er in der Runde auf große Zustimmung stieß. Mitteräcker räumte allerdings ein, dass „die KI heute die schlechteste sein wird, mit der wir es zu tun haben werden“. Den Fortschritt vermag hier niemand vorherzusagen.

Als Chef der Austria Presse Agentur (APA) steht Clemens Pig, ein gebürtiger Tiroler, ebenfalls einer Genossenschaft vor. Die APA beliefert ihre Genossenschafter, darunter TT, Standard und ORF, mit Nachrichten. „Richtigkeit geht vor Schnelligkeit, die Quellen müssen geprüft werden, die Sprache sachlich sein“, beschrieb Pig die Arbeit der Nachrichtenagentur.

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