Staatsschutz warnt

Islamismus, Extremismus, Spionage: Die größten Gefahren für Österreich

Die Verhinderung des mutmaßlichen Anschlags auf die Taylor-Swift Konzerte war der spektakulärtse Staatsschutz-Fall im Jahr 2024.
© APA/Schlager

Das Innenministerium legte den aktuellen Staatsschutzbericht vor. Die größte Terrorgefahr geht von Islamisten aus.

Wien – Das Innenministerium legte den Staatsschutzbericht 2024 vor. Die größte Gefahr bleibt der islamistische Extremismus, heißt es darin. Rechtsextreme wiederum erhalten über sogenannte „alternative Medien starken Zulauf. In der Spionage fallen Russland und China auf.

Islamistischer Extremismus

Laut Innenministerium stellt der islamistische Extremismus die bei weitem größte Gefahr für Terrorakte in Österreich dar. Eine Bedrohung sind sowohl männliche Einzelpersonen als auch Kleingruppen. Ein großer Teil dieser Personen sei sehr jung, zumeist noch im Teenageralter. Manche wiesen psychische Auffälligkeiten auf.

Insgesamt wurden im Vorjahr 215 Tathandlungen mit islamistischem Bezug bekannt. Im Vergleich zu 2023 bedeutet dies einen Anstieg um 41,5 Prozent. Die Aufklärungsquote betrug gut 84 Prozent.

Rechtsextremismus

Zahlenmäßig die größte Gruppe sind laut Verfassungsschutzbericht Rechtsextreme. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1.486 einschlägige Taten bekannt – darunter fallen etwa Rechtsextremismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus. Der Anstieg betrug 23 Prozent, die Aufklärungsquote lag bei 64 Prozent. Mehr als 90 Prozent der Täter sind männlich.

Besorgnis erregend ist das Zunehmen von Chatgruppen und Internetforen, in denen sich junge und extrem gewaltaffine Personen lose vernetzen, um Gewalt- und Anschlagsfantasien offen zu kommunizieren. Auffällig ist die große Zahl von Waffen, die bei Razzien gefunden wurden. Die Verfassungsschützer beobachten außerdem eine zunehmende Zahl von Followern sogenannter „alternativer Medien“.

Linksextremismus

In diesem Bereich gab es im Vorjahr den vergleichsweise stärksten Anstieg. Die Sicherheitsbehörden verzeichneten 214 einschlägige 214 Tathandlungen. Nur zehn Prozent der Taten wurden aufgeklärt.

Zentrale Motive in der linksextremen Szene sind der Kampf gegen Rechtsextremismus und Faschismus. Anders als in der rechtsextremen Szene können Nachwuchs-und Rekrutierungsschwierigkeiten verzeichnet werden.

Spionage

Russland und China stehen im Zentrum der Beobachtungen in Sachen Geheimdienste und Spionage. Der Schwerpunkt Moskaus liege auf der Schwächung europäischer und transatlantischer Beziehungen und der Manipulation der öffentlichen Meinung. Bei China verweisen sie Staatsschützer auf Wirtschaftsspionage. Ein Problem können auch Wissenschaftskooperationen sein. (APA, TT)