Weitere Lockerung

EZB stützt Konjunktur mit achter Zinssenkung seit Juni 2024

EZB-Präsidentin Christine Lagarde lockert weiter die Zins-Zügel.
© AFP/Kudryavtsev

Die Europäische Zentralbank setzt angesichts der sinkenden Inflation und der schwachen Konjunktur im Euroraum ihren Zinssenkungskurs fort.

Frankfurt – Die von hohen US-Zöllen bedrohte Wirtschaft im Euroraum darf auf günstigere Kredite hoffen: Zum achten Mal seit Juni 2024 senkt die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Euroraum. Damit wird es für Firmen tendenziell billiger, sich für Investitionen Geld zu leihen – das kann die Konjunktur ankurbeln. Sparerinnen und Sparer jedoch müssen mit niedrigeren Tages- und Festgeldzinsen rechnen.

Die EZB senkt den für Banken und Sparer wichtigen Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent. Damit hat die Notenbank den Einlagenzins seit Beginn der Zinssenkungen im vergangenen Sommer halbiert.

Lage weiter unsicher

Zudem setzen die Euro-Währungshüter den Zins weiter herunter, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können: Statt 2,4 Prozent werden nun 2,15 Prozent fällig.

Zum weiteren Kurs gab es zunächst keine konkreten Hinweise der Notenbank: Die Lage sei weiterhin von „außergewöhnlich hoher Unsicherheit“ geprägt.

Zartes Wachstum

Die EZB traut der Wirtschaft im Euroraum heuer nur wenig Wachstum zu. Trotz des anhaltenden Zollstreits mit den USA bleiben die Euro-Währungshüter jedoch bei ihrer Prognose von 0,9 Prozent aus dem März. Handelsspannungen und Kriege könnten dieses Wachstum jedoch belasten, sagte die EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Euroraum. Die Inflationsrate im Euroraum lag im Mai bei 1,9 Prozent. (APA, dpa)