Warum der Leiter des Innsbrucker Kellertheaters nun gut lachen hat
Am Samstag wurde in Spittal an der Drau der erste Österreichische Komödienpreis Porcia verliehen. Der Tiroler Autor und Theatermacher Manfred Schild erhielt diese Auszeichnung für sein Stück „doppelt gemoppelt“. Das Stück wird 2026 bei den Komödienspielen Porcia und im Schauspielhaus Salzburg nun uraufgeführt.
Innsbruck – Wer zuletzt lacht, hat die beste Komödie geschrieben. In diesem Falle gut lachen kann ein Tiroler, der auch die Leitung des Innsbrucker Kellertheaters inne hat. Am Samstag wurde im Kärntner Spittal an der Drau der Autor und Theatermacher Manfred Schild mit dem erstmals vergebenen Österreichischen „Komödienpreis Porcia“ ausgezeichnet. Sein Stück „doppelt gemoppelt“ überzeugt durch seinen humorvollen Tiefgang und wird kommendes Jahr uraufgeführt.
Scharfer Blick für das Alltägliche
Das Siegerstück, eine „Komödie mit scharfem Blick für das Alltägliche“, wurde von einer Fachjury aus 56 eingereichten Texten zum besten unveröffentlichten deutschsprachigen Komödientext des Jahres 2025 gewählt. Mit dem Preis verbunden sind nicht nur 5000 Euro Preisgeld, sondern auch zwei Aufführungsserien: 2026 wird das Stück im Rahmen der Komödienspiele Porcia in Spittal an der Drau uraufgeführt und danach ins Programm des Schauspielhauses Salzburg übernommen.
„Manfred Schilds Komödie überzeugt auf den ersten Blick durch ihre absurde Komik. Besonders gelungen, finde ich aber die gesellschaftskritische Komponente dieses Stücks, das im weiteren Verlauf den heutigen Drang zur Selbstoptimierung ebenso auf die Spitze treibt, wie leider immer noch vorhandene klischeehafte Gender-Zuschreibungen“, so Florian Eisner, Intendant des Ensemble Porcia und Initiator des Komödienpreis Porcia. Das Porcia-Festival, kooperiert für diesen Preis mit dem Schauspielhaus Salzburg und plant, diesen ab nun jährlich zu vergeben.
Zur Person
Manfred Schild wurde 1968 in Innsbruck geboren. Von 1991 bis 1995 studierte Schild Theaterregie am Mozarteum in Salzburg. Anschließend begann er als Regieassistent am Tiroler Landestheater. Von 2000 bis 2010 arbeitete Schild als freischaffender Regisseur, Autor und Werbetexter. Seit 2011 leitet er das Innsbrucker Kellertheater.
Schild schrieb insgesamt 8 Hörspiele für den ORF. Sein Hörspiel „Sturm & Zwang“ wurde 2016 zum Hörspiel des Jahres gewählt. Schilds Theaterstücke werden vom Thomas Sessler Verlag vertreten. Die Stücke wurden auch in Deutschland, der Schweiz und in Südtirol gespielt.
Und wie reagierte der Ausgezeichnete? Schild nahm den Preis mit Humor entgegen: „Komödie ist für mich die Königsdisziplin. Sie ist das anspruchsvollste Genre. Eine gute Komödie braucht Takt, Leichtigkeit und Substanz. Wie eine gute Bergtour: Wenn man alles richtig macht, sieht es mühelos aus, aber jedes falsche Wort ist ein Ausrutscher“ so der Dramatiker. (TT.com)