„Raketenregen“ im Nahen Osten

Israels Armee: Irans ranghöchster Militärkommandant getötet

Der iranische Generalstabschef Ali Shadmani soll getötet worden sein.
© AFP

Weiterhin attackieren sich die beiden Erzfeinde. Zahlreiche Menschen in beiden Staaten wurden seit Freitag getötet.

Das israelische Militär hat mitgeteilt, es habe den ranghöchsten iranischen Militärkommandanten Ali Shadmani getötet. Er sei als Stabschef in Kriegszeiten identifiziert worden, hieß es am Dienstag. Er galt als enger Berater des Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei. Zuvor hatte Israel einen Großangriff auf den Nordwesten des Iran bekanntgegeben. In der Millionenstadt Tabris waren laut iranischen Medien laute Explosionen zu hören.

Shadmani sei mit einem Luftangriff auf ein Kommandozentrum im Zentrum Teherans "eliminiert" worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Er sei als Kommandant des zentralen Hauptquartiers Khatam al-Anbiya der ranghöchste Militärkommandant in Kriegs- und Krisenzeiten gewesen. Die Gelegenheit für den nächtlichen Angriff habe sich "plötzlich" ergeben. Shadmani war erst kürzlich Gholam Ali Rashid nachgefolgt, der bei dem ersten Angriff Israels am Freitag getötet worden war.

Der Iran hat seit der Nacht israelischen Armeeangaben zufolge rund 30 Raketen auf Israel gefeuert. Die meisten Raketen seien abgefangen worden, es habe jedoch auch mehrere Einschläge im Land gegeben, teilte Israels Militärsprecher Effie Defrin mit. Berichten zufolge gab es dennoch Schäden.

Netanyahu: Tötung Khameneis könnte Konflikt beenden

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte die Einwohner Teherans zur Flucht aufgerufen. "Wir sagen den Bürgern Teherans: "Verlasst die Gegend!" - und wir handeln", sagte er. Netanyahu scheint nun auch eine gezielte Tötung des Obersten Anführers des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, nicht auszuschließen.

"Das wird den Konflikt nicht eskalieren lassen, das wird den Konflikt beenden", sagte Netanyahu im Interview des US-Senders ABC auf die Frage, ob er die Sorge der US-Regierung teile, dass eine Tötung Khameneis den Konflikt außer Kontrolle geraten lassen könnte. Auf die direkte Frage, ob Israel plane, Khamenei zu töten, sagte er: "Wir tun, was wir tun müssen. Ich werde da keine Details erörtern." Am Wochenende hatte es Berichte gegeben, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts eingelegt haben soll.

Nach Darstellung eines israelischen Militärsprechers hat Israel inzwischen die "volle Luftüberlegenheit" über Teheran erreicht. Ein Teil der Raketenangriffe aus dem Iran sei durch israelische Luftangriffe vereitelt worden.

USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten

Die USA verstärkten indes ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Das habe er am Wochenende zum Schutz der eigenen Truppen in der Region angeordnet, schrieb US-Verteidigungsminister Pete Hegseth auf der Plattform X. Er nannte dabei keine Details, was sich hinter den in die Region verlegten "zusätzlichen Fähigkeiten" des Militärs verbirgt. Der Schutz der eigenen Truppen habe für die USA "oberste Priorität", schrieb er. (APA/dpa/Reuters)

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