Von 1379 bäuerlichen Betrieben im Bezirk Schwaz sind 134 Bio-Betriebe
Die Landwirtschaftskammer Tirol lud kürzlich zu ihrem Bezirkstermin nach Finkenberg, um über die Entwicklungen und Herausforderungen der Land- und Forstwirtschaft zu informieren. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Rückschau auf 30 Jahre EU-Mitgliedschaft und der Hofübergabe.
LK-Präsident Josef Hechenberger betonte die tiefgreifenden Veränderungen der Landwirtschaftspolitik seit dem EU-Beitritt. „Das System der gemeinsamen Agrarpolitik wurde vor 30 Jahren eingeführt, um leistbare Lebensmittel in ausreichender Qualität bereitzustellen“, sagte Hechenberger. Österreich hat das ÖPUL-Programm entwickelt, das ressourcenschonende Produktion fördert. „91 Prozent der Tiroler Betriebe nehmen daran teil. Es braucht aber praktikable Vorgaben, um dies auch künftig zu sichern“, fügte er hinzu.
Strategie für die Zukunft und Entbürokratisierung
Vizepräsidentin Helga Brunschmid erklärte, dass die Halbzeit der aktuellen GAP-Periode Anlass für eine strategische Ausrichtung sei. „Ein österreichweiter Strategieprozess wurde im Vorjahr gestartet. Wir wollen auf Landesebene konkrete Maßnahmen umsetzen, wie die dringend geforderte Entbürokratisierung“, so Brunschmid.
Blick auf die nächste Generation
Bezirksbäuerin Monika Garber hob die Bedeutung der Ausbildung für die nächste Generation hervor. „Der Standort Rotholz bietet ideale Bedingungen für die Ausbildung. Die Landwirtschaftskammer unterstützt bei der Hofübergabe mit Seminaren, um Stolpersteine zu vermeiden“, erklärte Garber.
Vielfalt im Bezirk Schwaz
Bezirksobmann Andreas Prosch präsentierte die Zahlen der Landwirtschaft im Bezirk Schwaz: „Wir haben 1.379 Betriebe, davon 134 Bio-Betriebe. Neben Grünland gibt es 1.000 Hektar Acker und 7 Hektar Obstbau. Die Zahl der Rinder und Schweine ist stabil, während Geflügel, Pferde, Schafe und Ziegen zugenommen haben.“ Prosch betonte die Vielfalt der Konzepte, die Familien auf ihren Höfen umsetzen.
Innovative Konzepte: Pony ABC
Martina Kainer hat sich mit ihrem „Pony ABC“ in Finkenberg einen Traum erfüllt. „Ich habe sieben Jahre als Sekretärin gearbeitet, bevor ich mich mit Reitpädagogik selbstständig gemacht habe“, erzählte Kainer. Ihr Konzept unterstützt Kinder bei Lernschwierigkeiten, wobei Ponys als Lernbegleiter fungieren. „Das Interesse ist groß, und alle Kurse sind ausgebucht“, berichtet Kainer.