Wo Gemeinschaft wächst: Verein Lebensoart begeisterte mit Stammesspielen in Igls
Igls – Lagerfeuer, Stockkämpfe und eine Stimmung, die selbst das wechselhafte Wetter vergessen ließ: Die diesjährigen Stammesspiele lockten am ersten Juni-Wochenende bis zu 450 Menschen auf das weitläufige Gelände in Igls – und verwandelten es in einen Ort lebendiger Begegnung, spielerischer Energie und generationenübergreifender Gemeinschaft.
Die Veranstaltung, die unter anderem das Finale der inoffiziellen Stockkampfweltmeisterschaft beinhaltete, wurde heuer vom Innsbrucker Verein Lebensoart organisiert. Der gemeinnützige Verein hatte die Stammesspiele 2022 ins Leben gerufen – aus der Idee, ein Spiel und eine Gemeinschaftsform aus der eigenen Kindheit weiterzugeben. Seither wird das Event jährlich von wechselnden Gruppen ausgerichtet, immer getragen von Ehrenamt, Kreativität und dem Wunsch, Raum für Verbindung zu schaffen.
Ein Spiel, das verbindet
Im Mittelpunkt steht das selbst entwickelte Stockkampfspiel, eine Mischung aus Taktik, Bewegung und Teamgeist. Was einst im Freundeskreis erfunden wurde, hat sich heute über Jugendgruppen und private Netzwerke weit verbreitet – besonders in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Das Turnier am Sonntag bildete den sportlichen Höhepunkt der mehrtägigen Veranstaltung, bei der Lagerküche, Kinderland und Abendspiele ebenso zum Programm gehörten wie gemeinsames Singen, Tanzen und Spielen.
Ein Verein mit Haltung
„Für uns ist das nicht nur eine Veranstaltung – es ist gelebte Gemeinschaft“, sagt Fabio Prochaska vom Verein Lebensoart. „Wir glauben, dass Verbindung, Lachen und spielerischer Wettkampf essentielle Elemente sind, die Menschen stärken, bilden und zusammenbringen.“ Der Verein, der in Innsbruck beheimatet ist, arbeitet an der Schnittstelle von Pädagogik, Gruppenarbeit und naturnahen Umgebungen – meist jenseits der großen Bühne, dafür mit umso mehr Tiefgang.
Mit den Stammesspielen hat Lebensoart nicht nur ein Turnier organisiert, sondern einen Raum geschaffen, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich begegnen konnten – wertschätzend, unperfekt, aber mit viel Herz. Dass der Vatertag genau auf das Finalwochenende fiel, passte ins Bild: „Wenn ein Kind seinem Vater ein Lachen, eine feste Umarmung und unvergessliche Erinnerungen schenkt, dann spürt man, worum es hier eigentlich geht.“ (TT)