Preise bleiben unter Druck

3 Prozent Inflation: Teuerung im Mai nur leicht gesunken

Den kräftigsten Preisauftrieb im Jahresvergleich gab es erneut beim Strom.
© IMAGO/Rolf Poss

Die Inflation in Österreich war im Vormonat minimal rückläufig. Wohnung, Wasser und Energie waren im Mai die Inflationstreiber. Österreich liegt damit weit über dem Schnitt der Euro-Zone.

Die Inflationsrate ist im Mai leicht auf 3,0 Prozent gefallen, nach 3,1 Prozent im April. Die Statistik Austria bestätigte am Mittwoch damit ihre Schnellschätzung von Anfang Juni. Im Vergleich zum April sind die Verbraucherpreise in Österreich im Schnitt um 0,1 Prozent gefallen. Die wichtigsten Treiber für die Teuerung im Jahresvergleich seien die Preise für Wohnung, Wasser und Energie.

„Den kräftigsten Preisauftrieb im Jahresvergleich sehen wir erneut beim Strom, wobei der Effekt auf die Inflationsrate von den Preisrückgängen bei anderen Energieträgern wie Gas, Heizöl, festen Brennstoffen und Treibstoffen zu einem großen Teil kompensiert wurde", erklärte Thomas Burg, fachstatistische Generaldirektor der Statistik Austria.

Strom um über ein Drittel teurer

Strom ist gegenüber dem Mai 2024 um 36,2 Prozent teurer geworden. Der Preis für Heizöl sank um 13,1 Prozent. Bei Gas war es ein Rückgang um neun Prozent, bei festen Brennstoffen minus 7,8 Prozent. Treibstoffe wurden im Jahresvergleich um 9,1 Prozent billiger. Die Mieten (inklusive Neuvermietungen) stiegen im gleichen Zeitraum um 4,1 Prozent.

In der Gastronomie stiegen die Preise im Schnitt um 5,8 Prozent. Beherbergungsdienstleistungen wurden um 3,9 Prozent teurer – allerdings lässt hier die Dynamik, nach 5,7 Prozent im April, deutlich nach. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden um 3,5 Prozent teurer. Bei den Nahrungsmitteln alleine wurden die Preise um 2,4 Prozent erhöht. Alkoholfreie Getränke wurden um 8,8 Prozent teurer. Die Kaffeepreise legten mit 22,3 Prozent besonders kräftig zu.

Im Transportbereich wurden neben den Treibstoffen auch Flugtickets um 3,1 Prozent billiger. Während neue Pkw 0,2 Prozent mehr kosteten als im Mai des Vorjahres, wurden Gebrauchtwagen 4,3 Prozent teurer.

Treibstoffe im Monatsvergleich billiger geworden

Der Preisrückgang um 0,1 Prozent gegenüber April 2025 geht unter anderem auf einen Rückgang der Treibstoffpreise (minus 2,2 Prozent) zurück. Preistreiber waren im Monatsvergleich hingegen die Bewirtungsdienstleistungen mit einem Preisaufschlag von durchschnittlich 0,4 Prozent.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der einen täglichen Einkauf mit Lebensmitteln, Tageszeitungen und Kaffee im Kaffeehaus widerspiegelt, stieg um 4,5 Prozent. Der einen wöchentlichen Einkauf wiedergebende Miniwarenkorb inklusive Dienstleistungen und Treibstoffe wurde im Jahresabstand 1,8 Prozent teurer.

In Eurozone wieder unter 2 Prozent

In der Eurozone ist die Inflation im Mai erstmals seit Monaten unter die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) gefallen. Waren und Dienstleistungen in der 20-Länder-Gemeinschaft verteuerten sich um durchschnittlich 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch seine erste Schätzung bestätigte.

Niedriger lag die Inflationsrate zuletzt im September 2024 mit 1,7 Prozent. Im April betrug sie noch 2,2 Prozent. Die EZB peilt mittelfristig zwei Prozent an, was sie als optimal für den Euroraum erachtet.

Sinkende Energiepreise in Europa

Entlastet wurden die Verbraucher von sinkenden Energiepreisen. Diese fielen um 3,7 Prozent im Vergleich zum Mai 2024. Allerdings hat sich Öl infolge des Kriegs zwischen Israel und Iran in den vergangenen Tagen wieder deutlich verteuert. Sollte sich der Konflikt ausweiten, rechnen Ökonomen mit einem noch kräftigeren Anstieg und damit mehr Inflationsdruck. Preistreiber blieben Lebensmittel, Alkohol und Tabak sowie Dienstleistungen, die sich jeweils um 3,2 Prozent verteuerten. (APA, Reuters)