Chefs von Auto-Linser: Mehr Rabatte und Zugaben beim Neuwagenkauf
Auto-Linser blickt mit neuen Geschäftsführern, einer neuen Marke und einem neuem Geschäftsbereich optimistisch in die Zukunft.
🎧 Podcast | Die Auto-Linser-Chefs im Gespräch
Frau Linser, Herr Hauser, Sie führen seit Anfang des Jahres Auto-Linser. An welchen Schrauben drehen Sie derzeit im Autohaus?
Susanne Linser: Wir haben uns einen neuen Slogan gegeben: „Der wahre Motor sind die Menschen.“ Dieser Motor kann natürlich nur funktionieren, wenn die Zahnräder ineinandergreifen. Die Zahnräder sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daher wollen wir noch mehr als bisher auf Teamgeist setzen.
Wie laufen die Geschäfte?
Benjamin Hauser: Das erste Quartal war sehr stark. Wir planen heuer eine Umsatzsteigerung von vier Prozent. Die Zahlen inklusive Mai liegen darüber. Derzeit sieht es also sehr gut aus, doch die beiden schwersten Monate Juli und August liegen noch vor uns. In den Sommerferien wird es wahrscheinlich ruhiger – auch bei uns.
Neben Opel, Kia und Isuzu haben Sie die Marke Leapmotor jetzt neu im Programm. Was sind das für Autos?
Hauser: Diese Elektro-Fahrzeuge eines chinesischen Autoherstellers werden in einem Joint-Venture gemeinsam mit der Stellantis-Gruppe hergestellt. Zielgruppe der Marke sind junge Menschen, die sehr preissensibel und technikbegeistert sind.
Neu ist auch, dass man bei Ihnen Wohnmobile nicht nur kaufen, sondern auch mieten kann.
Linser: Während der Corona-Zeit sind viele Menschen auf den Geschmack gekommen auf diese Art Urlaub zu machen. Wenn man ein Wohnmobil nur mietet, braucht man sich danach, um keinen Stellplatz usw. mehr zu kümmern. Es entstehen keine weiteren Kosten. Dass unser neues Geschäftsfeld der Wohnmobil-Vermietung von den Kunden angenommen wird, beweist die Nachfrage.
Sie betreiben an ihren beiden Standorten in Buch und Innsbruck Werkstätten. Ich habe gehört, dass Werkstätten im Elektrofahrzeug-Zeitalter weniger wichtig sein werden. Stimmt das?
Hauser: Die Reparaturen haben sich verändert. Wir arbeiten oft mit Laptops, es geht um die Behebung von Software-Problemen. Unsere Mitarbeiter haben auch eine HV3-Ausbildung. Das heißt, sie dürfen Akkus reparieren und einzelne Zellen tauschen. Wir schicken keinen Akku ein, sondern reparieren ihn selbst.
Wie wichtig ist die Werkstatt aus betriebswirtschaftlicher Sicht?
Hauser: Der Umsatzanteil liegt zwar nur zwischen 10 und 20 Prozent, doch der Ertrag ist höher als der aus dem Autoverkauf. Dort sind die Spannen gesunken.
Wie schwierig ist es, Fachkräfte für die Werkstätten zu finden?
Linser: Es hat eine Phase gegeben, da war es sehr schwierig. Trotzdem ist es immer möglich, MitarbeiterInnen zu finden, wenn man sich bemüht. Junge MitarbeiterInnen möchten sich im Betrieb wohlfühlen und sich mit ihm identifizieren. Wir setzen derzeit verstärkt auf Lehrlingsausbildung, um dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern. Heuer werden wir zwei Lehrlinge aufnehmen und wir planen in den folgenden Jahren, dann ebenso jeweils zwei neue Lehrlinge auszubilden.
Können sich Kunden verstärkt auf Rabatte und Aktionen bei Neuwagen freuen?
Hauser: Auf jeden Fall, denn die Hersteller müssen die Produktion auslasten. Das geht nur mit Anreizen wie Rabatten oder Zugaben.
Gleichzeitig hört man jedoch, dass die Lieferzeiten wieder steigen. Warum?
Hauser: Früher haben die Hersteller viel auf Halde gebaut. Jetzt wird ein Auto erst produziert, wenn ein Kaufvertrag vorliegt.