Krieg im Nahen Osten

Armeechef bestätigte: Israel setzte auch Bodentruppen im Iran ein

Israel attackierte zahreliche Ziele mitten in Irans Hauptstadt Teheran. Eingeschleuste israelische Kommandoeinheiten operierten vor Ort.
© AFP/UGC

Armeechef Eyal Zamir hat erstmals den heimlichen Einsatz von Einheiten „tief im feindlichen Gebiet“ bestätigt.

Teheran, Tel Aviv, Washington – Israel hat nach Angaben von Armeechef Eyal Zamir während des zwölftägigen Kriegs gegen den Iran dort auch Bodentruppen eingesetzt. Die „vollständige Kontrolle über den iranischen Luftraum“ sowie über „alle Orte, an denen wir operieren wollten“ habe die Armee durch „taktische Täuschungsmanöver“ der Luftwaffe, aber auch durch „Bodenkommandoeinheiten“ erlangt, sagte Zamir. Er ist der erste Armeevertreter, der öffentlich den Einsatz israelischer Bodentruppen im Iran bekanntgab.

Während des Kriegs gegen den Iran seien die Streitkräfte „heimlich tief im feindlichen Gebiet“ aktiv gewesen und hätten der Armee „operative Handlungsfreiheit“ verschafft. Und: Die Kampagne gegen den Iran sei „noch nicht abgeschlossen“. Für US-Präsident Donald Trump ist der Konflikt zwischen dem Iran und Israel vorüber. „Es war ein zwölftägiger Krieg und wir glauben, dass er vorbei ist“, sagte Trump auf dem NATO-Gipfel in Den Haag. „Ich glaube nicht, dass sie wieder aufeinander losgehen werden.“

Weißes Haus: Kein Uran abtransportiert

Das Weiße Haus hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach der Iran sein hoch angereichertes Uran bereits vor den US-Angriffen auf seine Atomanlagen abtransportiert und andernorts gelagert haben könnte. Die USA hätten „keinen Hinweis“ darauf gehabt, „dass angereichertes Uran vor den Angriffen verschoben wurde“, hieß es.

Entsprechende Berichte seien „falsch“. Trump kündigte unterdessen neue Gespräche mit dem Iran an. Allerdings möchte der Iran die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA aussetzen. Ohne eine Zusammenarbeit mit der IAEA ist eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit den USA kaum möglich. (TT, APA, AFP, Reuters, dpa)