Tote Schafe in der Wildschönau: Land gibt Wolf zum Abschuss frei
Innsbruck – Anfang vergangener Woche und diesen Donnerstag wurden in einem Almgebiet in der Wildschönau insgesamt zwei Tote und zwei schwer verletzte Schafe aufgefunden. Die beiden verletzten Schafe mussten notgetötet werden. Es besteht der Verdacht, dass ein Wolf dafür verantwortlich war.
Die Tiroler Landesregierung hat deswegen eine Abschussverordnung erlassen. Sie gilt ab heute, Freitag, für die Dauer von acht Wochen im Umkreis von zehn Kilometern. Jäger wurden informiert.
Es handelt sich heuer bereits um die siebte Maßnahmenverordnung. Zweimal wurde ein Wolf erschossen. Neben dieser Verordnung sind aktuell noch zwei weitere Wölfe im Ötztal, einer im Stubaital und einer in Osttirol zum Abschuss freigegeben.
Debatte um Verschärfungen
Nach der Senkung des Wolf-Schutzstatus auf EU-Ebene von „streng geschützt“ auf „geschützt" hatte die Landesregierung zuletzt angekündigt, die Schlinge um die Raubtiere weiter enger zu ziehen. Bis zum Almsommer 2026 soll eine Novelle des Tiroler Jagdgesetzes in Kraft treten, durch die beobachtete Risikowölfe geschossen werden können, ohne dass sie davor Tiere gerissen haben müssen. Den Oppositionsparteien FPÖ, Liste Fritz und NEOS ging dies zu wenig schnell. Sie wollen bereits kommende Woche im Juli-Landtag einen dahin gehenden Dringlichkeitsantrag mit dem Ziel einer sofortigen Änderung des Almschutzgesetzes einbringen. (TT.com, APA)
Mehrere Schafe gerissen
Zwei Wölfe im Ötztal und in Osttirol zum Abschuss freigegeben
Im Stubaital
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Jagdgesetz vor Novelle
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