Feuerwehr am Anschlag: Land Tirol appelliert auf Herz-Jesu-Feuer im Bezirk Lienz zu verzichten
Anhaltende Trockenheit und ausbleibender flächendeckender Regen begünstigen die Gefahr von Waldbränden. Bereits kleinste Funken können ein Feuer auslösen. Ein dringender Appell geht an den Bezirk Lienz, dort soll auf jegliche Herz-Jesu-Feuer verzichtet werden.
Innsbruck – Nach den Sonnwendfeuern am vergangenen Wochenende werden am Samstagabend in Tirol die Herz-Jesu-Feuer entzündet. Das Land Tirol appelliert anlässlich dazu zu besonderer Vorsicht. „Um einen reibungslosen Ablauf bestmöglich zu gewährleisten, sind immer und überall Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen unbedingt zu beachten. Beispielsweise sollen keine Brandbeschleuniger wie Benzin verwendet und geeignete Löschmittel bereitgehalten werden“, heißt es in einer Aussendung.
Ein besonderer Appell gilt dem Bezirk Lienz. Hier bittet das Land Tirol gänzlich auf die traditionellen Feuer zu verzichten. Seit Samstagnachmittag steht in Nußdorf-Debant nämlich ein Recycling Hof in Flammen. „Die Feuerwehrkräfte mehrerer Osttiroler Gemeinden sind beim Brand in Einsatz und an diesen gebunden“, steht in der Aussendung.
Über 500 Kräfte im Einsatz
Großbrand in Osttiroler Recyclinganlage: Feuerwehr löscht Glutnester, Warnung aufrecht
Aktuellste Wetterprognosen zeigen: flächendeckend ergiebige Niederschläge bleiben aus. Bereits kleinste Funken können daher einen Waldbrand auslösen. Gerade in Zeiten anhaltender Trockenheit sei es entscheidend, mit besonderer Umsicht vorzugehen. Denn Waldbrände können sich bei Trockenheit rasch ausbreiten und fatale Folgen mit sich bringen.
Gefahren durch brennbares Material im Wald
Bei forstlichen Arbeiten, vor allem in Gebieten mit viel Schadholz, sammelt sich vermehrt brennbares Material am Waldboden an. Durch die hohen Temperaturen und die starke Sonneneinstrahlung in den letzten Tagen ist dieses Material oft sehr trocken, was die Gefahr für Waldbrände deutlich erhöht.
„Aufgrund der fehlenden flächendeckenden Niederschläge ist der Waldboden sehr trocken. Auch auftretende Gewitter oder punktuelle Regenfälle, selbst wenn sie für kurze Zeit stark ausfallen, reichen oftmals nicht aus, um den Boden ausreichend zu bewässern“, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs. „Rund 80 Prozent der Waldbrände werden durch Menschen verursacht – entweder direkt oder indirekt. Umso wichtiger ist es, sensibel mit offenem Feuer und glimmenden Gegenständen in der Natur, besonders aber in Waldbereichen, umzugehen.“
Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen
- Es dürfen nur biogene Materialien (Materialien pflanzlicher Herkunft, insbesondere Holz, Schilf, Rebholz, Grasschnitt und Laub) in trockenem Zustand verwendet werden. Nicht angezündet werden dürfen daher Materialien wie Altreifen, Gummi, nicht naturbelassenes (behandeltes) Holz, Kunststoffe, Lacke, synthetischen Materialien oder Verbundstoffe.
- Bei starkem Wind, bei großer Trockenheit oder ohne entsprechende Überwachung und Nachkontrolle ist das Abbrennen zu unterlassen.
- Es ist eine geeignete Person als Aufsicht bis zum Ende, also bis zum Erlöschen der Glutnester, sicherzustellen.
- Bei Witterungsverhältnissen, die die Ausbreitung eines Waldbrandes begünstigen, ist das Entzünden von Feuer in Waldnähe untersagt.
- Zur Verhinderung einer Ausbreitung des Feuers ist erforderliches Löschgerät (beispielsweise Feuerlöscher) in ausreichender Anzahl und Menge bereitzuhalten.
- Die Verwendung von Brandbeschleunigern ist verboten.
Auch Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter appelliert an die Gruppen, welche die Herz-Jesu-Feuer entzünden: „Ein einziger unachtsamer Moment kann schwerwiegende Folgen haben – für Natur, Tiere und Menschen. Deshalb bitten wir eindringlich, die Sicherheitsbestimmungen ernst zu nehmen und umsichtig zu handeln.“ (TT.com)
Tiroler Straße gesperrt