Bezos lange Hochzeitsfeier ging mit Maskenball zu Ende
Das Abschlussfest galt als Hommage an die Tradition des venezianischen Karnevals. Damit verabschiedete sich das frischvermählte Ehepaar von rund 200 prominenten Gästen.
Venedig – Mit einem großen Maskenball im venezianischen Stil des 18. Jahrhunderts sind am Samstagabend in Venedig die dreitägigen, prunkvollen Hochzeitsfeierlichkeiten des US-Milliardärs Jeff Bezos und seiner Frau Lauren Sánchez zu Ende gegangen. Mit dem Ball auf einem ehemaligen Werftgelände im Viertel Arsenale, einem historischen Areal aus der Blütezeit der Republik Venedig, verabschiedete sich das frischvermählte Ehepaar von rund 200 prominenten Gästen.
Auch dieses Event – ebenso wie die Feier am Freitagabend auf der Insel San Giorgio vor dem Markusplatz – war exklusiv und streng abgeschirmt. Die Gäste wurden gebeten, keine Fotos oder Videos zu machen, wie Medien berichteten. Das Abschlussfest galt als Hommage an die Tradition des venezianischen Karnevals und den Glanz der einstigen Republik – mit prunkvollen Gewändern, auffälligen Perücken und Tänzerinnen. Das Arsenale war in den vergangenen Jahren mehrfach Schauplatz spektakulärer Karnevalsaufführungen – mit Performances von Künstlern direkt auf dem Wasser.
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Das Menü des Abendessens bestand ausschließlich aus venezianischen Spezialitäten, darunter Bigoli in Salsa (dicke Nudeln mit Sardellensauce), Tintenfische in Tomatensauce, der für Venezianer unverzichtbare Baccalà (Stockfisch) und das Dessert Tiramisù. Ein Rätsel bleibt der im Vorfeld angekündigte Auftritt von Lady Gaga und Elton John – beide erschienen nicht. Die Stimmung des Ehepaars Bezos soll dies jedoch nicht getrübt haben. Per Wassertaxi erreichten Bezos und Sánchez das Arsenale – sie kamen winkend aus dem Sieben-Sterne-Hotel Aman, warfen Schaulustigen Kusshände zu und erfreuten die wartenden Fotografen mit einem Kuss.
Kaum jemandem entging, dass sich die Braut inzwischen bereits als Lauren Bezos Sánchez präsentiert. Der Namenswechsel in den sozialen Medien erfolgte prompt – noch während auf der Insel San Giorgio in der Nacht auf Samstag die Hochzeitsfeier im Gang war. Auf ihren sozialen Netzwerken postete sie Fotos ihres Hochzeitskleids des Mailänder Modehauses Dolce & Gabbana, das exklusiv für das Modemagazin Vogue entworfen wurde. Am Finger trug die Braut einen neuen 40-Karat-Diamantring, dazu Ohrringe mit vier Diamanten, aus einem einzigen Stein geschliffen, sowie ein Perlenarmband mit den neuen Initialen „LB“.
Proteste gegen Luxushochzeit
Der letzte Tag der Feierlichkeiten wurde wie erwartet von Protesten überschattet. Mindestens 500 Menschen demonstrierten gegen die Luxushochzeit. Mit Slogans wie „Bezos, raus aus der Lagune“ zogen die Demonstrierenden durch das historische Zentrum der von Übertourismus und Umweltproblemen geplagten Stadt. Auf der berühmten Rialtobrücke über dem Canal Grande zündeten Aktivistinnen und Aktivisten Rauchbomben und entrollten ein riesiges Banner mit der Aufschrift „No Space for Bezos“. Bei der Demonstration am Samstag trugen Teilnehmer zudem Schilder mit Aufschriften wie „Eat the Rich“.
Die Kritik richtete sich nicht nur gegen Bezos, sondern auch gegen den als „korrupt“ bezeichneten Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, der aus Sicht der Protestierenden die Interessen der Stadtbevölkerung den Superreichen opfere. Brugnaro wies die Vorwürfe umgehend zurück und erklärte, die Bezos-Hochzeit sei eine großartige Werbung für die Lagunenstadt.
Als Reaktion auf die Kritik an seiner Luxushochzeit kündigte Bezos eine Spende in der Höhe von drei Millionen Euro zugunsten von Institutionen an, die sich dem Schutz Venedigs widmen – darunter auch das UNESCO-Büro der Stadt. Die Kosten der Hochzeit werden auf mindestens zehn Millionen US-Dollar geschätzt. Italiens Kulturministerin Daniela Santanchè bezifferte den wirtschaftlichen Gesamteffekt der Hochzeit auf 950 Millionen Euro. Sie erklärte, das Ereignis werde auf entscheidende Weise zur Belebung des gehobenen Tourismussegments beitragen. (APA, TT.com)
Das erste Hochzeitsfoto