Schweizer Forscher tüfteln

Schwanz von seltenem Nagetier soll flinke Roboter und Drohnen ermöglichen

Auch wendige und energieeffiziente Drohnen könnten durch die Forschung am Dornschwanzhörnchen (Zeichnung rechts) entwickelt werden.
© pixabay, Zoological Society of London

Inspiriert vom Schwanz eines seltenen westafrikanischen Nagetiers wollen Schweizer Forschende Roboter entwickeln. Die ungewöhnliche Struktur der Dornschwanzhörnchen-Schwänze könnte laut den Wissenschaftern helfen, flinke und energieeffiziente Roboter und Drohnen zu bauen. Dornschwanzhörnchen gehören zu den am wenigsten erforschten Säugetieren, wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in einer Mitteilung vom Mittwoch schrieb.

Die Dornen sorgen für Stabilität beim Verharren auf glatter Baumrinde.
© empa

Die nachtaktiven Nager leben in den Regenwäldern Westafrikas und gleiten mithilfe einer Flughaut zwischen ihren Gliedmaßen von Baum zu Baum – ähnlich wie Flughörnchen, mit denen sie jedoch nicht näher verwandt sind. Eine Besonderheit ist die Unterseite ihres Schwanzes, die mit dornenbesetzten Schuppen bedeckt ist. Biologen vermuten, dass diese Schuppen den Tieren beim Festhalten an glatter Baumrinde und bei der Fortbewegung helfen. Wie genau die Dornen funktionieren, war bisher jedoch ungeklärt.

Stabilität in allen Lagen

Ein Forschungsteam der Empa und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart (Deutschland) hat diese spezielle Anatomie nun erstmals detailliert untersucht. Die Forschenden wollten die Physik ihrer Fortbewegung genauer verstehen. Mithilfe von 3D-Scans und physikalischen Modellen konnten sie zeigen, wie die dornenartigen Strukturen den Dornschwanzhörnchen Halt und Stabilität verleihen – selbst bei schnellen Landungen oder abrupten Richtungswechseln in der Luft.

Der Schweizer Forscher Ardian Jusufi mit einem Museumsexemplar des seltenen Pel-Dornschwanzhörnchens.
© empa

Die Erkenntnisse sollen künftig in die Entwicklung kleiner, autonomer Roboter und Drohnen einfließen, die sich in komplexem Gelände wie Baumkronen oder Trümmerfeldern sicher und energieeffizient bewegen können. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Interface" der Royal Society veröffentlicht. (TT.com, APA)

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