Ex-Präsident Obama empört

USA stellen Hilfe für Bedürftige in aller Welt endgültig ein

Hilfe für die Ärmsten (wie hier im Kongo) eingestellt: Die US-Entwicklungshilfeagentur USAID ist Geschichte.
© AFP/Tato

Laut einer Studie in der Fachzeitschrift „Lancet“ könnten mehr als 14 Millionen Menschen wegen der Streichung der Hilfsgelder sterben.

Washington – Nach drastischen Kürzungen hat die US-Entwicklungshilfebehörde USAID ihre Arbeit am Dienstag offiziell eingestellt. „Neben dem Erschaffen eines globalen NGO-Komplexes auf Kosten der Steuerzahler hat USAID seit dem Ende des Kalten Krieges kaum etwas vorzuweisen“, erklärte US-Außenminister Marco Rubio zum Ende der Behörde.

Ex-Präsidenten Obama und Bush empört

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hatte das Ende von USAID dagegen als „Farce und Tragödie“ kritisiert. Das Einstampfen von USAID werde „als kolossaler Fehler“ in die Geschichte eingehen, erklärte Obama in einer Abschiedsbotschaft an die Mitarbeiter der Entwicklungshilfebehörde.

Auch der ehemalige US-Präsident George W. Bush sprach sich für einen Erhalt von USAID aus und nannte als Beispiel für deren Arbeit das von seiner Regierung ins Leben gerufene Programm PEPFAR zum Kampf gegen Aids. „Dieses Programm wirft eine grundlegende Frage auf, die unserem Land gestellt wird: Liegt es im Interesse unserer Nation, dass 25 Millionen Menschen leben, die sonst gestorben wären? Ich denke, das tut es“, sagte Bush in einer Videobotschaft.

Sterbeurteil für 14 Millionen Menschen?

Unterdessen sorgte eine in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlichte Studie für Aufsehen, wonach mehr als 14 Millionen Menschen bis 2030 aufgrund der Kürzungen der US-Hilfen sterben könnten, darunter mehr als 4,5 Millionen Kinder im Alter von unter fünf Jahren. Trump hatte unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Jänner per Dekret die US-Auslandshilfen eingefroren und anschließend mehr als 80 Prozent der Programme von USAID gestrichen. (TT, APA, AFP)