31 Verletzte nach Flixbusunfall in Deutschland am Weg nach Wien
Berlin, Wien – Ein Flixbus ist in Deutschland auf der Autobahn in Mecklenburg-Vorpommern von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gekippt. Von den 54 Reisenden wurden 31 verletzt, einer davon lebensgefährlich, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Dieser sei zwei Stunden eingeklemmt gewesen, bevor er befreit werden konnte. Er wurde laut Polizei für eine Notoperation per Hubschrauber nach Berlin geflogen.
Insgesamt wurden 25 leicht und sechs schwer verletzt, wie die Polizei in Rostock mitteilte. Der Bus mit 52 Reisenden und zwei Busfahrern an Bord, die unverletzt blieben, sei aus Kopenhagen kommend auf der Strecke nach Wien in Richtung Berlin unterwegs gewesen. Kurz nach Mittag hätte der Doppeldecker laut Flixbus in Wien ankommen sollen. In der Nacht zuvor war er demnach gegen 22.00 Uhr per Fähre auf Fehmarn angekommen, bevor er Kurs auf Rostock und später Berlin nahm.
Keine Österreicher unter den Opfern
Die Insassen kommen aus Deutschland, Schweden, Dänemark, Polen, Ukraine, Frankreich, Syrien, China, Australien, Bulgarien, Tschechien, Rumänien, Türkei, Indien, Georgien, Bangladesch, Italien, Mexiko, Kanada und Japan. Am Freitagnachmittag bestätigte das Außenministerium in Wien, dass sich keine Österreicherinnen und Österreicher unter den Passagieren befanden. Der Unfall hat sich gegen 2.40 Uhr an der Anschlussstelle Röbel ereignet.
Der Bus sei zunächst nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, bevor er umgekippt sei. Der Grund dafür sei noch nicht klar. Es wurden demnach Rettungsdienst, Feuerwehr und Rettungshubschrauber alarmiert. Auch Beamte der Autobahnreviere Dummerstorf und Linstow sowie aus Plau am See waren im Einsatz. Die Staatsanwaltschaft setzte einen Gutachter ein.
Die Leichtverletzten wurden laut Polizei in umliegende Krankenhäuser gebracht. Unverletzte Passagiere habe ein Bus der Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG) nach Röbel gebracht, sagte ein Sprecher des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Dort seien sie versorgt und teils von Angehörigen abgeholt worden. Einige traten demnach ihre Weiterreise selbst an. Flixbus organisierte zudem einen Ersatzbus, der Menschen samt Gepäck zum Zentralen Omnibusbahnhof nach Berlin bringen sollte.
Unfallursache noch unklar
Zur Klärung der Unfallursache wurde die Prüfgesellschaft Dekra hinzugezogen. Außerdem sollten Vernehmungen der Fahrgäste und Busfahrer dabei helfen. Dafür müssen laut Polizei aber teils Dolmetscher organisiert werden, etwa weil die Busfahrer Georgier sind.
Laut Flixbus machte der Bus vorliegenden Daten zufolge zuletzt um 1.45 Uhr eine Pause. Das Fahrzeug stamme aus dem Baujahr 2025. Der Fahrer verfüge über langjährige Fahrpraxis. „Wir stehen in engem Austausch mit der Polizei und den zuständigen Behörden vor Ort, um die Ursache des Unfalls schnell und umfassend aufzuklären.“ Sobald gesicherte Informationen zum Unfallhergang vorlägen, werde das Unternehmen diese transparent und zeitnah kommunizieren.
Im Laufe des Vormittags wurde der Bus unter anderem mit einem Kran geborgen. Nach stundenlanger Vollsperrung in Richtung Berlin wurde die Autobahn am frühen Nachmittag wieder freigegeben. (APA/dpa/AFP)