Hitze schiebt in Österreich Geschäft mit mobilen Klimaanlagen an
Die Hitzewelle treibt auch die Nachfrage nach Klimaanlagen in die Höhe. Doch zu viele oder große Zimmer sollte man damit nicht herunterkühlen, raten Experten. Es lauern hohe Stromkosten.
Die Hitzewelle schiebt den Umsatz mit mobilen Klimageräten an. Hersteller und Verkäufer freuen sich aktuell über gute Geschäfte. So hat etwa der Onlinehändler Galaxus im Juni mehr als dreimal so viele Geräte verkauft wie im Juni des Vorjahres.
Zum Halbjahr wurde die Verkaufszahl des gesamten Vorjahres geknackt. Am beliebtesten seien mobile Monoblock-Geräte. Zum Trend werden könnten auch sogenannte mobile Split-Geräte. Sie sind leiser und leistungsfähiger als Monoblock-Geräte, aber in der Regel auch teurer. Fest installierte Systeme vom Installateur haben Vorteile wie eine höhere Effizienz und geringere Lautstärke, sind aber in der Regel auch teurer und brauchen Genehmigungen. Freilich gibt es auch die mobilen Geräte im stationären Handel.
Auffällig ist, dass die Besitzer:innen von Klimaanlagen immer jünger werden: Heute geht jedes dritte Klimagerät an eine Person unter 35 Jahren. 2020 war es noch jedes fünfte.
Der Stromverbrauch mobiler Anlagen kostet jährlich rund ein Drittel des Anschaffungspreises. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung von 247 mobilen Klimageräten der Portale Verivox und Testberichte.de.
Teure Abkühlung
„Wer im Sommer mit einer mobilen Klimaanlage kühlt, zahlt zwar weniger in der Anschaffung als für eine fest installierte Anlage, muss jedoch mit hohen Betriebskosten rechnen“, berichteten die Portale. Innerhalb von drei Jahren summierten sich die Stromkosten im Schnitt auf den ursprünglichen Kaufpreis.
So kosteten mobile Klimageräte für Raumgrößen von 15 bis 30 Quadratmetern im Schnitt 303 Euro. Im Test wurde ein Strompreis von 35 Cent je Kilowattstunde angenommen. Bei 350 Betriebsstunden im Kühlbetrieb verursachten die Geräte im Schnitt rund 109 Euro Stromkosten pro Jahr bei einem durchschnittlichen Verbrauch von gut 311 Kilowattstunden.
Auf Sicherheit achten
„Die mobile Klimaanlage sollte in einem möglichst kleinen Zimmer eingesetzt werden“, riet Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. „Größere Räume oder die komplette Wohnung mit einem solchen Gerät zu kühlen, ist nicht sehr effizient und vergleichsweise teuer.“
Wichtig auch die Sicherheit: Mobile Klimageräte können bei falscher Verwendung lebensgefährlich sein. Denn im Verbund mit einem Gasgerät (Therme, Wasseraufbereitung) kann ein Abgasrückstau mit giftigem Kohlenmonoxid entstehen. Die Thermen-Wartung ist daher sehr wichtig. (APA, dpa, wer)