Besuch im Forstgarten: Südkorea holt sich Wald-Expertise aus Osttirol
Delegation der südkoreanischen Forstbehörde besuchte den Landesforstgarten Nikolsdorf, um vom Tiroler Know-how bei klimafitter Waldwirtschaft zu lernen. Der einzige Saatgut-Standort Westösterreichs erntet jährlich 3.000 kg Zapfen und pflanzt 1,3 Millionen Bäume.
Nikolsdorf – Internationaler Wissensaustausch im Dienst des Klimaschutzes: Die südkoreanische Forstbehörde hat kürzlich dem Landesforstgarten Nikolsdorf in Osttirol einen Besuch abgestattet. Die Delegation interessierte sich besonders für die gebündelte Expertise an diesem einzigartigen Standort, wo Baumsamen geerntet, aufbereitet, gelagert und verkauft werden.
"Der Besuch unterstreicht Tirols Engagement für klimafitte und nachhaltige Forstwirtschaft", betont Forstreferent LHStv Josef Geisler. "Wir teilen unser Wissen im Sinne der gemeinsamen Anstrengungen zur Waldpflege." Der Landesforstgarten in Nikolsdorf ist der einzige Standort in Westösterreich, an dem Samen verschiedener Baumarten gewonnen und gelagert werden können.
Klimafitter Bergwald als Zukunftsprojekt
Seit 2019 setzt Tirol auf das Programm "Klimafitter Bergwald". Dabei werden Waldbesitzer*innen bei der Umgestaltung ihrer Wälder unterstützt. "Mit aktiver Waldwirtschaft wird sichergestellt, dass der Schutzwald in Tirol auch in Zukunft Widerstandskraft und Resilienz aufweist", erklärt Florian Stocker vom Landesforstgarten Nikolsdorf. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, plant man die Errichtung eines neuen Saatgut-Hauses.
Die Zahlen sprechen für sich: Wurden 2020 noch rund 1,1 Millionen Bäume zur Aufforstung von Schadflächen bereitgestellt, stieg diese Zahl bis 2024 auf über 1,9 Millionen. Die Schadflächen entstanden durch Stürme oder Borkenkäferbefall.