„Heldenhafter Einsatz“ geehrt: Sicherheitspreis 2025 wurde in Innsbruck vergeben
Das Kompetenzzentrum Sicheres Österreich hat am Dienstagabend in fünf Kategorien den „Sicherheitspreis 2025“ verliehen. Gewürdigt wurden herausragende Leistungen rund um Sicherheit, Katastrophenschutz und Zivilcourage. Unter den Gewinnern sind auch Tiroler.
Innsbruck – Im November 2024 bemerken der Polizist Björn Neuner und sein Vater in der Nähe ihres Wohnhauses in Mieming einen Brand. Der Beamte, der gerade nicht Dienst hat, überlegt nicht lange und läuft zu dem brennenden Gebäude. „Ich habe mir zuerst ein schnelles Bild über die Lage gemacht und dann ist mir eingefallen, dass da ja Leute drinnen wohnen.“ Unter Einsatz seines Lebens durchsucht Neuner das Haus und kommt wenig später mit einem fünfjährigen Mädchen am Arm und dessen Mutter ins Freie. „Nach 20 Jahren bei der Polizei muss man das einfach machen. In so einer Situation bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken“, erklärt der Polizeibeamte.
Für seinen heldenhaften Einsatz wurde Neuner am Dienstagabend in Innsbruck beim „Sicherheitspreis“ vom Kompetenzzentrum Sicheres Österreich (KSÖ) in der Kategorie „Rettungsaktion des Jahres“ ausgezeichnet. „Damit habe ich gar nicht gerechnet, das ist eine große Ehre“, zeigt sich der Polizist, der in der Landespolizeidirektion arbeitet, bescheiden.
Herausragende Leistungen vor den Vorhang geholt
Der KSÖ-Sicherheitspreis wird jährlich verliehen, um herausragende Leistungen und Kooperationen im Bereich der Sicherheit zu würdigen. Neben Neuner gab es noch weitere Tiroler Gewinner. So freuten sich das Rote Kreuz, der Landesfeuerwehrverband Tirol und die Post AG Tirol in der Kategorie „Gelebte Sicherheitspartnerschaft“ über den ersten Platz für ihre Kampagne „#dierichtigeadresse“. Mit der Aktion soll auch die Wichtigkeit sichtbarer Hausnummern und Adressbeschriftungen aufmerksam gemacht werden, damit Rettungskräfte im Ernstfall schnell am richtigen Einsatzort eintreffen können.
Die Kategorie „Besondere Leistungen um digitale Sicherheit“ konnten die Österreichischen Staatsdruckereien für den neuen österreichischen Reisepass für sich entscheiden. Durch ein eigens entwickeltes Sicherheitsmerkmal ist die neueste Version des Passes nicht nur digital und analog geschützt, sondern bietet auch effektiven Schutz vor möglichen zukünftigen Risiken durch Quantencomputer.
Wechsel bei Tiroler KSÖ-Spitze
In der Kategorie „Außergewöhnliche Leistungen“ wurden die 95.000 Feuerwehrleute geehrt, die im vergangenen September in Niederösterreich im Hochwassereinsatz standen und rund eine Million Stunden Freiwilligenarbeit leisteten. Der Gewinn für „Besondere Leistungen in der Sicherheitsprävention“ ging an die Wiener Polizistin Ursula Kubis-Stauber, die seit vielen Jahren im Bereich Gewalt- und Opferschutz arbeitet.
Die Verleihung des KSÖ-Preises fand heuer erstmals in Tirol statt, wie der Tiroler KSÖ-Präsident und Landespolizeidirektor Helmut Tomac erklärte. „Das Netzwerken aller Einsatzorganisationen ist ein wesentlicher Teil, wenn es ernst wird“, bekräftigte Tomac. „Weil wir uns kennen, verstehen und austauschen.“ Auch Innenminister Gerhard Karner betonte am Abend den guten Zusammenhalt der Einsatzorganisationen: „Wenn es um das Thema Sicherheit geht, halten wir zusammen, das zeichnet unser Land aus“, betonte der Innenminister.
Im Rahmen der feierlichen Gala würdigte Helmut Tomac außerdem den zweiten Präsidenten des Tiroler KSÖ-Landesclubs, Hermann Petz und bedankte sich für die langjährige gute Zusammenarbeit. Petz hat sich dazu entschieden, seine Funktion an die Vorstandsvorsitzende der Moser Holding, Silvia Lieb, zu übergeben.