Grenzübergang soll öffnen

Nach Zusicherung der USA: Hamas erklärt Gaza-Krieg für beendet

Die Menschen fielen sich am Donnerstag mit Tränen in den Augen in die Arme.
© APA/AFP/MAYA LEVIN

Der im Exil lebende Chef der Terrororganisation Hamas erklärt den Krieg im Gazastreifen für beendet. Er verweist dabei auf Vereinbarungen mit den USA und anderen Staaten. Der Grenzübergang Rafah soll wieder geöffnet werden.

Gaza – Nach rund zwei Jahren ist der Krieg im Gazastreifen nach Auffassung von US-Präsident Donald Trump und der Hamas vorbei. Mit der Einigung zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation auf einen Waffenstillstand sei "der Krieg im Gazastreifen beendet" worden, sagte Trump am Donnerstag. Die verbliebenen israelischen Geiseln sollten "am Montag oder Dienstag" freigelassen werden. Auch Hamas-Chef Khalil al-Hayya sprach von einem Ende des Krieges.

"Wir haben Versicherungen von den brüderlichen Vermittlern und der US-Regierung erhalten, die alle bestätigen, dass der Krieg vollkommen beendet ist", verkündete der im Exil lebende Anführer der islamistischen Palästinenserorganisation und Chefunterhändler im Sender Al-Jazeera.

Angesichts der Einigung auf eine Waffenruhe hat der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi die israelische Armee zur Deeskalation und zum Einstellen ihrer Angriffe im Gazastreifen aufgefordert. Bis zur Unterzeichnung eines abschließenden Friedensabkommens sollten die Vermittler Israel "überzeugen", "zu deeskalieren oder das Feuer einzustellen", sagte al-Sisi bei einem Treffen mit den US-Gesandten Steve Witkoff und Jared Kushner. Der Präsident fügte hinzu, Entwicklungen im Gazastreifen seien vielleicht "nicht im Geist der Vereinbarung".

Trump für Sonntag in Israel erwartet

Die Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts begann laut israelischen Medienberichten nach einer deutlichen Verzögerung gegen 18.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr MESZ). Es sollte das Abkommen bestätigen. Aus dem Amt des israelischen Präsidenten Isaac Herzog hieß es unterdessen, dass für Sonntag ein Besuchs Trumps in Jerusalem erwartet werde. Der US-Präsident hatte zuvor eine Reise in den Nahen Osten angekündigt. Eine offizielle Mitteilung dazu gab es vorerst nicht.

Trump sprach sich für einen von reichen Nahost-Ländern finanzierten Wiederaufbau des Gazastreifens aus. "Der Gazastreifen wird langsam wieder aufgebaut werden", sagt er bei einer Kabinettssitzung in Washington am Donnerstag. "Es gibt in diesem Teil der Welt bestimmte Länder mit enormem Reichtum. Und nur ein kleiner Teil dessen, was sie einnehmen, wird für den Gazastreifen Wunder bewirken."

Israel will nach Aussagen von Außenminister Gideon Saar nicht zum Krieg zurückkehren. "Wir haben keinerlei Absicht, den Krieg wieder aufzunehmen", sagte er dem US-Sender Fox News. Er betonte zugleich, dass die Entwaffnung der islamistischen Hamas erfolgen müsse. Saar sagte mit Blick auf den Plan, dass es eine Waffenruhe und den Austausch der Geiseln geben soll auch, er glaube, dass dies das Ende des Kriegs bedeuten kann und sollte. (APA/Reuters/dpa/AFP)

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