Die Waffenruhe im Gazastreifen bleibt äußerst brüchig
Wieder Tote in Gaza-Stadt. Israel lässt wieder humanitäre Hilfe in den Küstenstreifen.
Gaza, Tel Aviv, Washington – Nach den schwersten Luftangriffen Israels seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen als Reaktion auf den Beschuss seiner Soldaten erklärten sowohl die Regierung in Jerusalem als auch die islamistische Hamas, sich zur Waffenruhe zu bekennen. Die Angriffe waren die erste große Krise seit der Einigung auf das mühsam ausgehandelte Abkommen vor einer Woche. Israel lässt nach einem Aussetzen der Hilfslieferungen nun auch wieder humanitäre Güter über den Übergang Kerem Shalom in den Gazastreifen. Der Übergang Rafah bleibt weiter geschlossen. Nach Inkrafttreten der Waffenruhe wurden die Hilfslieferungen als Teil der Vereinbarung ausgeweitet, mit einem Ziel von 600 Lkw-Ladungen am Tag.
US-Diplomatie läuft auf Hochtouren
Die USA drängen beide Seiten zur Umsetzung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump. Die Hamas teilte mit, ihre Unterhändler seien zu Gesprächen über die weitere Umsetzung des Abkommens in Ägypten eingetroffen. Unterdessen sind die US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner zu Gesprächen in Israel eingetroffen, am Dienstag soll auch US-Vizepräsident JD Vance folgen.
Wieder Dutzende Tote
Laut der israelischen Armee wurden ihre Truppen am Sonntag im Süden des Gazastreifens in einem vom Militär kontrollierten Gebiet mit einer Panzerfaust angegriffen. Zwei Soldaten wurden getötet, ein weiterer schwer verletzt. Zudem habe es weitere Versuche gegeben, israelische Soldaten anzugreifen. Israels Luftwaffe bombardierte daraufhin Dutzende Stellungen der Hamas in verschiedenen Gebieten des abgeriegelten Küstenstreifens. Insgesamt wurden dabei nach Angaben mehrerer Krankenhäuser 44 Palästinenser getötet.
Bei einem israelischen Raketenangriff starb auch ein Mitarbeiter einer für das ZDF tätigen Produktionsfirma. Auch am Montag wurden wieder Zwischenfälle gemeldet. Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldete zwei Tote durch israelischen Beschuss in der Stadt Gaza. Die Kassam-Brigaden – der militärische Arm der Hamas – wiesen jegliche Verantwortung für die Angriffe auf israelische Soldaten zurück. (TT, dpa)