Verlegung von Kriegsschiff

Spendenannahme und Aufrüstung in den USA: Pentagon im Krisenmodus

Der Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ ist das größte Kriegsschiff der US-Marine. Hier liegt es noch im Hafen der kroatischen Stadt Split.
© imago/Vilic

Die USA wollen für den Kampf gegen mutmaßliche Drogenkartelle in Südamerika ihr größtes Kriegsschiff in die Region verlegen. Für den Sold der Soldaten nahm das Verteidigungsministerium eine Großspende an.

Das Pentagon hat die Annahme einer anonymen Millionenspende bestätigt, die zur Bezahlung von Soldaten während der andauernden Haushaltsblockade beitragen soll. Das US-Verteidigungsministerium habe die Spende in Höhe von 130 Millionen US-Dollar (111,95 Mio. Euro) am Donnerstag angenommen und sei dazu auch befugt, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit.

Üblicherweise wird das Budget für das US-Militär aus öffentlichen Mitteln bestritten. Eine Bezahlung von Soldaten durch private Spenden wäre ungewöhnlich – und Kritikern zufolge möglicherweise auch illegal. Ohnehin wird die Spende kaum die gesamten Lohnkosten decken können, die sich allein in der ersten Hälfte dieses Monats auf insgesamt etwa 6,5 Milliarden US-Dollar beliefen, wie Politico berichtete.

Trump: Wohltäter ein „Patriot“

US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Donnerstag gesagt, ein Freund habe ihm mitgeteilt, dass er eine durch den sogenannten Shutdown beim Militär entstehende finanzielle Lücke persönlich ausgleichen wolle. Um wen es sich bei dem Spender handelte, sagte der Republikaner nicht. Trump bezeichnete ihn als „Patrioten“ – und gab einmal mehr den Demokraten die Schuld am teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte.

Der Shutdown dauert bereits mehr als drei Wochen an und ist schon jetzt der zweitlängste in der Geschichte der USA. Demokraten und Republikaner geben sich weiterhin gegenseitig die Schuld an der Blockade und konnten sich bisher nicht auf einen Übergangshaushalt einigen.

Eskalation mit Anlauf

Unterdessen hat der Kampf der US-Regierung gegen Drogenkartelle aus Lateinamerika eine neue Eskalationsstufe erreicht. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth entsandte einen Flugzeugträger in die Region, knapp nach dem Bekanntwerden des jüngsten Angriffs auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot. US-Präsident Donald Trump kündigte zudem ein hartes Durchgreifen gegen Rauschgiftschmuggler an – sowohl auf See als auch an Land. Allerdings gibt es an der Vorgehensweise viel Kritik.

Die Verlegung des Flugzeugträgers „USS Gerald R. Ford“ könnte die ohnehin angespannte Situation zwischen den USA und lateinamerikanischen Ländern wie Venezuela und Kolumbien weiter verschärfen. Das größte Kriegsschiff der Erde ist 333 Meter lang und bietet Platz für bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten. Es wird von einem Atomreaktor angetrieben und ist nach dem 38. Präsidenten der USA benannt.

Verlegung aus Split

Nach Angaben des US-Senders CNN legte die Einsatzgruppe vor wenigen Tagen im kroatischen Split an. Damit wäre der Verbund rund 8000 Kilometer von der Karibik entfernt und es würde Tage dauern, bis die Gruppe ihr neues Einsatzgebiet erreicht, berichtete der Sender.

Hegseth, der sich inzwischen ganz im Stil Trumps Kriegsminister nennt, hatte am Freitag einen erneuten Schlag gegen angebliche Drogenschmuggler öffentlich gemacht. In den vergangenen Wochen hatte das US-Militär mehrfach angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik angegriffen. Dutzende Menschen sollen dabei getötet worden sein. Präsident Donald Trump nannte die Drogenkartelle „den Islamischen Staat der westlichen Hemisphäre“. Hegseth vergleicht sie ähnlich drastisch mit der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida. (APA, dpa)