Pistenspaß für die Kleinsten
Die ersten Kurven auf zwei Brettern mögen gut vorbereitet sein. So gelingt der Start ins Skifahren mit Kindern.
Von Nina Schrott
Skikurs oder versuchen wir es doch selbst? Viele Eltern stehen vor genau dieser Frage, wenn es ums Skifahren mit dem Nachwuchs geht. Eva Stark, Ausbildungsleiterin für die Sparte Kinder und Jugend beim Tiroler Skilehrerverband, hat eine Antwort: „Ich empfehle eine Kombination aus Kursen und Fahren mit den Eltern.“ Es spreche nichts dagegen, mit Mama oder Papa ein erstes Gefühl auf den Ski zu bekommen und regelmäßig Ski fahren zu gehen.
Früh, aber nicht zu früh übt sich
„An Gruppenkursen finde ich gut, dass Kinder Spaß am gemeinsamen Lernen haben und die richtige Technik von Fachpersonal lernen“, so Stark. „Sind die Eltern keine guten Skifahrer, besteht sonst die Gefahr, etwas falsch weiterzugeben.“ Ein Kind auf Ski zu stellen, mache ab etwa drei Jahren Sinn. „Davor sind Muskeln und Gelenke zu schwach, um in der Schneebremse selbstständig halten zu können“, erklärt Stark. Auch ein Kurs sei ab diesem Alter gut möglich. Die meisten Kinder seien dann bereit, ein paar Stunden von den Eltern getrennt zu sein.
Getauscht oder aus zweiter Hand
Skiausrüstung kann viel kosten. Das ist kein Geheimnis. Doch es gibt viele Möglichkeiten, Ski, Schuhe, Stöcke und Co. in gutem Zustand für wenig(er) Geld zu bekommen. Zum einen finden gerade im Herbst zahlreiche Märkte statt, wo man Equipment und Kleidung aus zweiter Hand ergattern kann. Ein Beispiel ist die Skibörse in der Innsbrucker Olympiaworld, die meist Mitte Oktober für ein paar Tage ihre Pforten öffnet. Aber auch kleinere Tauschmärkte wie auf Gemeindeebene können sich lohnen. Man bedenke, dass die Ausrüstung oft nur eine Saison lang benutzt wurde.
Zum anderen bieten viele Sportgeschäfte Leihkonzepte, bei denen die Miete anhand der Größe der Kinder errechnet wird: beispielsweise 80–100 Euro pro Winter für ein 80 Zentimeter großes Kind. Wächst das Kind, kann im Folgejahr um geringfügig mehr eine größere Ausrüstung geliehen werden.
Sicherheit, das A und O
In manchen österreichischen Bundesländern gilt eine Helmpflicht für Kinder unter 15 Jahren, nicht so in Tirol. Trotzdem wird das Tragen sowohl großen als auch kleinen Skifahrern und Skifahrerinnen dringend empfohlen, um das Risiko für Kopfverletzungen zu verringern. Nicht unwesentlich: Eltern und andere Erwachsene haben hier eine Vorbildfunktion.
Auch das korrekte Verhalten auf der Piste per FIS-Regeln sollte früher oder später Teil des Skialltags werden. Auch wenn die Liste zu Beginn zu lang scheint, sollten die Basics von Anfang an sitzen: Rücksicht nehmen und auf andere schauen, nicht zu schnell fahren, am Rand stehen bleiben.
Volle Motivation voraus
Wie man die kleinen Skifahrer für den Pistenspaß motiviert, weiß Eva Stark vom Tiroler Skilehrerverband: „Immer dem Können angepasste Pisten wählen und als Erwachsener vorfahren, denn mit der richten Spur-, Tempo- und Geländewahl überfordert man die Kinder nicht.“ Außerdem zentral: einen aktiven, naturnahen Lebensstil vorleben. „Am besten ist, wenn Kinder von klein auf lernen, dass es etwas Schönes ist, sich an der frischen Luft zu bewegen“, meint Stark. „Und dass man sich etwas trauen darf, ohne zu ängstlich zu sein.“ Wenn die Kleinen dann noch die Chance bekämen, das mit anderen Kindern zu erleben, sei das Skiglück vorprogrammiert.