Konkurrenzkampf am Jobmarkt

Arbeitslosigkeit steigt weiter: „Eine Erholung ist nicht in Sicht“

Mehr als 20.000 Menschen in Tirol sind beim AMS als arbeitslos gemeldet.
© Rita Falk / Tiroler Tageszeitung

Der heimische Arbeitsmarkt bleibt eingetrübt, im Oktober stieg die Arbeitslosigkeit in Tirol auf 5,5 Prozent. Besonders für junge Menschen gestalte sich die Jobsuche immer schwieriger, sagt das AMS.

Jung und unerfahren auf der einen Seite, ältere Menschen mit Berufserfahrung auf der anderen Seite: Der Konkurrenzkampf um freie Jobs nimmt angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit in Tirol zu, schildert das AMS. „In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist der Schritt ins Berufsleben für viele junge Menschen besonders herausfordernd“, sagt Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol: „Sie konkurrieren bei der Jobsuche mit vielen Bewerberinnen und Bewerbern, die bereits über Berufserfahrung verfügen.“

Im Oktober ist die Arbeitslosenquote in Tirol auf 5,5 Prozent gestiegen, zeigen aktuelle AMS-Zahlen. Konkret sind in Tirol aktuell 20.217 Menschen als arbeitslos gemeldet, das sind um 4,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zudem nehmen 2585 Personen an Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol teil.

Jugendarbeitslosigkeit gestiegen

„Auffallend stark hat die Arbeitslosigkeit bei 18- bis 22-Jährigen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft zugenommen“, schildert das AMS, konkret um fast 25 Prozent. Regional betrachtet sei die Jugendarbeitslosigkeit (unter 25 Jahre) in den Bezirken Innsbruck Stadt/Land (+20,8 %) und Kufstein (+32,4 %) besonders stark gestiegen. „Teilweise kann dies mit dem starken Beschäftigungsabbau im Handel und der allgemeinen Arbeitsmarktentwicklung im Tiroler Zentralraum erklärt werden“, so das AMS.

Der Tiroler Arbeitsmarkt bleibe „in einer Phase des Abwartens, die wir intensiv zur Höherqualifizierung von arbeitsuchenden Menschen nutzen“, sagt Tirols AMS-Vizechef Schranz: „Eine nachhaltige Erholung und ein Sinken der Arbeitslosigkeit ist aktuell noch nicht in Sicht.“

Arbeitslosigkeit wird weiter steigen

Die Konjunkturflaute schlägt auch österreichweit auf den Arbeitsmarkt durch. Ende Oktober waren rund 388.000 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Zuwachs von 4,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg auf 7,2 Prozent.

Die monatlichen Arbeitslosenzahlen sind damit seit April 2023 zum 31. Mal in Serie gestiegen, wobei kein Ende des Negativtrends absehbar ist. „Ein Ende der Rezession zeichnet sich erst langsam ab, aber die Dynamik entspricht nicht früheren Aufschwüngen“, kommentierte AMS-Vorständin Petra Draxl die Entwicklung. Die internationalen Indikatoren seien weiterhin schlecht und die Inflation sehr hoch. „Wir erwarten daher einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in der ersten Jahreshälfte 2026 und erst ab der Jahresmitte einen Rückgang“, so Draxl. (TT, APA)