Muslimische Staaten suchen Zukunft für den Gazastreifen
Istanbul Die Außenminister wichtiger muslimischer Staaten berieten in der Türkei über die Umsetzung des Friedensplans und den Wiederaufbau.
In Istanbul berieten am Montag die Außenminister mehrerer muslimischer Staaten über den Friedensplan der USA für den Gazastreifen. Die Außenminister von Ägypten, Indonesien, Jordanien, Pakistan, Katar, Saudi-Arabien und der Vereinigten Arabischen Emirate berieten gemeinsam mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan über Fortschritte und Hindernisse bei der Umsetzung des Friedensplans und über die „nächsten Schritte“.
Zwei Jahre nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen trat am 10. Oktober eine Waffenruhe in Kraft. Grundlage dafür ist ein von US-Präsident Donald Trump vorangetriebener Nahost-Friedensplan. Die Waffenruhe wurde freilich schon mehrfach gebrochen, nach Angriffen auf israelische Soldaten flog Israel wieder massive Angriffe auf Gaza-Stadt und andere Ziele im abgeriegelten Küstenstreifen. Seit Inkrafttreten der Vereinbarung wurden laut palästinensischen Angaben mindestens 236 Palästinenser getötet.
Erdoğan: Hamas will den Deal
Vor dem Treffen der Außenminister erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, dass die Hamas das Waffenruhe-Abkommen umsetzen wolle: „Die Hamas scheint ziemlich entschlossen zu sein, sich an die Vereinbarung zu halten.“ Erdoğan äußerte sich vor einem Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC). Er pochte auf eine „führende Rolle“ der OIC beim Wiederaufbau des Palästinensergebiets.
Drei von der Hamas an Israel übergebene Leichen wurden unterdessen als die sterblichen Überreste von in den Gazastreifen verschleppten Soldaten identifiziert. Die drei Soldaten wurden beim Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 getötet. Ihre Leichen wurden verschleppt. Mit der Übergabe ihrer Leichen befinden sich jetzt noch acht tote Geiseln in Gaza. Die Islamisten hatten gemäß der Vereinbarung alle noch lebenden Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen. Anders als vereinbart, übergibt die Hamas die Leichen jedoch nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. (TT, dpa)