AK-Test zeigt Preis-Schub

Salz, Kaffee und Zucker wurden viel teurer

Teurer Genuss: Die Preise für Kaffee und Zucker zogen innerhalb eines Jahres um bis zu 30 Prozent an.
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Lebensmittel bleiben teuer, einzelne Produkte legten laut AK Tirol preislich zuletzt noch einmal kräftig zu. Bei den Supermarkt-Preisen für Grundnahrungsmittel sei ein Punkt besonders auffällig, kritisieren die Konsumentenschützer.

Seit dem Frühjahr 2022 erheben die Konsumentenschützer der AK Tirol im halbjährlichen Rhythmus online die Preise von bestimmten Lebensmitteln bei den Supermarktketten Interspar, Billa und MPreis. Zuletzt wurden die Preise Anfang Oktober 2025 erhoben. Das bisherige Fazit der Tiroler Konsumentenschützer: „Seit 2021 stiegen die Preise von Nahrungsmitteln um teilweise über 40 Prozent – deutlich mehr als die allgemeine Inflation von 25 Prozent“, kritisiert Tirols AK-Chef Erwin Zangerl.

Ein Drittel teurer

Nach dem starken Anstieg in den vergangenen Jahren hätten sich die Preise der ausgewählten Nahrungsmittel nun auf einem hohen Niveau stabilisiert. „Die Preiserhebung verdeutlicht, dass die Kostenbelastung für Verbraucher im Bereich der Grundnahrungsmittel nach wie vor hoch ist“, so Zangerl. Laut der AK-Erhebung wurde der untersuchte Warenkorb im Jahresvergleich bei Interspar um 7,07 Prozent teurer, bei Billa um 1,41 Prozent und bei MPreis um 3,29 Prozent. Mengenrabatte wurden bei der Erhebung nicht einbezogen, Aktionsrabatte dagegen wurden berücksichtigt.

Bei einzelnen Produkten habe man zuletzt sogar noch einmal einen massiven Preisanstieg beobachtet. „Bei Kaffee, Zucker und Salz konnten Preissteigerungen von bis zu 30,03 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden“, so Zangerl: „Auffallend ist außerdem, dass viele Grundnahrungsmittel bei allen drei Anbietern gleich viel kosten bzw. auf idente Preise angehoben wurden.“ So habe etwa Mazola Maiskeimöl (500 ml) bei allen drei überprüften Supermarktketten 3,99 Euro gekostet, das Kilogramm „Recheis Familie Dralli“ schlug überall mit 3,99 Euro zu Buche, der „Ben’s Original 10 Minuten Spitzen Langkorn Reis (1 kg)“ kostete jeweils 4,99 Euro und die „Bonduelle Kidney Bohnen (400 g)“ bei allen drei konkurrierenden Anbietern 2,19 Euro.

In Österreich würden Daten zur Preisentwicklung entlang der Wertschöpfungskette fehlen, sodass mangelnde Preistransparenz herrsche, kritisiert Zangerl. Er fordert eine Preistransparenzdatenbank, um nachvollziehen zu können, wo entlang der Wertschöpfungskette Preissteigerungen entstehen.

AK: Größerer Druck nötig

Gleichzeitig müsse eine „unabhängige Anti-Teuerungskommission“ geschaffen werden, um unrechtmäßige bzw. nicht nachvollziehbare Preiserhöhungen aufzeigen und bekämpfen zu können.

Zudem sei dringend politischen Druck auf europäischer Ebene nötig, um Lebensmittelkonzerne zu zwingen, die „territorialen Lieferbeschränkungen“, also den „Österreich-Aufschlag“, fallen zu lassen. Eine dritte Option sei laut AK die Beschränkungen der Gewinnmargen in der Nahrungsmittelproduktion sein. Rumänien habe solche Beschränkungen eingeführt. (mas)