Red Hot Chili Peppers nackt auf Friedhof: Biografie gibt Einblicke

„Man kann uns lieben oder hassen, aber ignorieren kann man uns nicht“.

Wien - Sie haben sich nackt auf dem berühmten Zebrastreifen vor den Londoner Abbey Road Studios fotografieren lassen und sind immer wieder im Adamskostüm aufgetreten: die Red Hot Chili Peppers. In der nun erschienenen, nach der US-Rockband betitelten Biografie (Heyne) sind die Musiker sogar hüllenlos auf einem Friedhof zu sehen. Neben zahlreichen Fotos liefert das Buch aber auch unverhüllte Details zum Werdegang und zur Musik.

„Red Hot Chili Peppers“ geht der Karriere der Gruppe anhand einer Unmenge von Abbildungen und informativen, schonungslosen und mitunter witzigen Aussagen der Musiker und ihrer Wegbegleiter nach. Die Exzesse kommen nicht zu kurz. So sagt Sänger Anthony Kiedis über die Zeit nach dem Drogentod des Gitarristen Hillel Slovak (1988): „Jeder von uns ging anders damit um. Ich wollte es zwei Monate einfach nicht wahrhaben. Ich weinte zwar, aber ich war völlig orientierungslos und nahm sogar nach Hillels Tod noch Drogen - gleichzeitig konnte ich aber auch nicht mehr richtig high werden.“

Die Biografie in einer Art Interview-Form schildert den manchmal rasanten, dann wieder holprigen Weg der RHCP aus der Club-Szene in Hollywood in die Stadien der Welt. Viele der rund 300 tollen Fotos stammen aus Archiven und waren bisher öffentlich nicht zu sehen. Es gibt Statements von allen Mitgliedern über die Alben, die sich mittlerweile mehr als 60 Millionen Mal verkauft haben. „Red Hot Chili Peppers“ berichtet von Eskapaden und Tiefschlägen, aber auch von Höhenflügen und Comebacks.

Besonders interessant sind naturgemäß bissige Meinungen zum Showgeschäft und Erzählungen über Ausschweifungen. „Man kann uns lieben oder hassen, aber ignorieren kann man uns nicht“, sagte Kiedis ganz richtig. Im Krieg mit der alten Plattenfirma griffen die Peppers zu ungewöhnlichen Methoden. Bassist Flea: „Wir zogen uns aus und platzen splitternackt in die Besprechung. Die ganzen Krawattenträger sitzen um einen langen Konferenztisch - richtig große Unternehmensbosse. Wir springen auf den Tisch, ziehen Grimassen und schwingen die Schwänze.“

Die Red Hot Chili Peppers haben zuletzt „I‘m With You“ (Warner) veröffentlicht. Am 7. Dezember spielen sie in der ausverkauften Wiener Stadthalle. Ihre Biografie in oft wüsten Anekdoten gibt einen Vorgeschmack. (APA)