Lufthansa verkauft BMI an British Airways
Nach monatelanger Suche hat die Lufthansa einen Käufer für ihre britische Fluglinie British Midland (BMI) gefunden. Die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia, IAG , habe eine Grundsatzvereinbarung über die Übernahme von BMI unterzeichnet, teilte die AUA-Mutter Lufthansa am Freitag mit. Der Kaufvertrag solle in den nächsten Wochen unterschrieben werden.
Nach der kartellrechtlichen Freigabe - die EU-Kommission wurde bereits kontaktiert - soll der Verkauf im ersten Quartal 2012 unter Dach und Fach sein.
„IAG bietet BMI die besten Chancen für die Zukunft“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Und die Lufthansa verbessere mit dem Verkauf von BMI ihre Profitabilität - die Tochter ist ein großer Bremsklotz für die deutsche Airline. BMI hat in den ersten neun Monaten des Jahres bei einem Umsatz von 658 Mio. Euro einen Verlust von 154 Mio. Euro angehäuft.
BMI ist auf den britischen Markt fokussiert und passt daher nicht in das Streckennetz der Lufthansa. Zudem bietet die Gesellschaft viele Verbindungen in die nordafrikanische Länder an. Dieses Geschäft brach jedoch wegen der Unruhen in der Region ein.
An BMI war auch Virgin Atlantic interessiert gewesen. Die Fluggesellschaft hatte aber laut Verhandlungskreisen Probleme, eine Finanzierung oder einen Partner zu finden. Neben Virgin und IAG, die aus dem Zusammenschluss von British Airways mit der spanischen Iberia hervorgegangen war, gab es eine Handvoll Bieter für die BMI. Vor allem die Slots auf Europas größtem Flughafen London-Heathrow gelten als attraktiv.
An der Börse reagiert die Anleger verhalten auf den Deal. Die Lufthansa-Aktie verlor 0,4 Prozent auf 10,32 Euro.