UNO-Sicherheitsrat verurteilte Militäraktion in Abyei im Sudan
Der Sudan hatte die ölreiche Region an der Grenze zwischen den beiden Ländern Ende Mai besetzt. Anfang September einigten sich die beiden Seiten auf einen Truppenrückzug.
New York – Der UNO-Sicherheitsrat hat die Militäraktion der nordsudanesischen Armee in Abyei erneut verurteilt und einen sofortigen Rückzug aller Truppen aus der umstrittenen Grenzregion gefordert. Das Gremium bedauere, dass der geforderte Truppenabzug bisher ausgeblieben sei, hieß es am Freitag in einer Erklärung.
Der Sudan und der Südsudan sollten „alle verbliebenen Truppen in Abyei und Umgebung sofort und ohne Vorbedingungen zurückzuziehen“, so der Text weiter. Der Sudan hatte die ölreiche Region an der Grenze zwischen den beiden Ländern Ende Mai besetzt. Anfang September einigten sich die beiden Seiten auf einen Truppenrückzug.
Um die Lage in Abyei zu beruhigen, hatte der UNO-Sicherheitsrat zudem Ende Juni beschlossen, Blauhelme in die Region zu entsenden - das hatte die sudanesische Regierung zur Bedingung für einen Abzug ihrer Soldaten gemacht. Die Truppen verblieben aber in der Region, obwohl inzwischen fast 4.000 Blauhelmsoldaten dort im Einsatz sind. Auch einige südsudanesische Truppen sind weiter in Abyei.
Der Südsudan hatte im Jänner in einem Referendum für seine Unabhängigkeit vom Sudan gestimmt, seit Anfang Juli ist der überwiegend christliche Landesteil offiziell unabhängig. Neben dem Streit um die Grenzregion Abyei gibt es jedoch weitere ungeklärte Fragen: Nord- und Südsudan müssen unter anderem einen Kompromiss in der Frage der Verteilung der Öleinnahmen aus der Region finden. Während die meisten Ölfelder im Südsudan liegen, verlaufen die Pipelines durch den Norden, wo sich mit dem Hafen von Port Sudan auch der einzige Meerzugang der Region befindet. (APA/AFP)