Melzer in Indian Wells nach Freilos gegen Rosol oder Bellucci

Dem Niederösterreicher winkt ein mögliches Drittrundenmatch gegen Monfils.Federer reist mit viel Selbstvertrauen nach Kalifornien.

Indian Wells – Der Sieg beim ATP-500-Turnier in Memphis macht sich für Jürgen Melzer in Indian Wells auch bei der Auslosung erstmals bezahlt. Der durch sein Vorrücken im ATP-Ranking als Nummer 20 gesetzte Österreicher hat beim mit 5,536 Mio. Dollar dotierten Masters-1000-Turnier wie alle Gesetzten ein Freilos und steigt damit nicht vor Samstag ins Geschehen ein. Melzer trifft auf den Sieger aus Lukas Rosol (CZE) gegen Thomaz Bellucci (BRA).

45 Punkte zu verteidigen

Sollte sich Melzer in der zweiten Runde durchsetzen, dann winkt ihm ein Drittrunden-Match gegen den als Nummer 14 gesetzten Franzosen Gael Monfils, der es zuvor in Runde zwei mit Melzers „Stallkollegen“ Nikolaj Dawydenko (RUS) zu tun bekommen könnte. Melzer ist seit 2004 Stammgast in der kalifornischen Wüste und tritt zum neunten Mal an. Sein bisher bestes Ergebnis erreichte der 30-jährige Niederösterreicher vor zwei Jahren, als er erst im Achtelfinale gegen Andy Roddick (USA) ausgeschieden ist. Aus dem Vorjahr hat er 45 Punkte von einer dritten Runde zu verteidigen.

Melzer hatte nach seinem Erstrunden-Ausscheiden in Delray Beach am Dienstag vergangener Woche wohl genügend Zeit, um seine Wehwehchen auszukurieren. Und auch, um den Umstieg ins Freiluft-Tennis endgültig zu schaffen.

Federer möglicher Achtelfinal-Gegner

Diese Sorgen plagen Roger Federer, der übrigens im gleichen Tableau-Abschnitt wie Melzer ist und daher möglicher Achtelfinal-Gegner wäre, nicht. Der als Nummer 3 gesetzte Schweizer kommt voller Selbstvertrauen nach Indian Wells. Der Vorjahres-Semifinalist hat den bisher letzten seiner drei Titel an diesem Schauplatz zwar vor sechs Jahren geholt, doch die Form und das Selbstvertrauen stimmen. Nach dem Semifinale bei den Australian Open hat sich der Eidgenosse die Titel in Rotterdam und Dubai geholt. Überhaupt hat er fünf seiner sieben vergangenen Turniereinsätze als Sieger beendet.

„Ich habe aggressiv gespielt, war sehr konzentriert und habe nicht an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Ich bin auch defensiv viel besser als ich es Mitte des vergangenen Jahres war“, resümierte Federer im Vorfeld. Der 16-fache Major-Sieger wartet zwar seit den Australian Open 2010 auf den nächsten Grand-Slam-Triumph, immerhin hat er seither aber zehn ATP-Titel eingeheimst.

Nadal wieder im Einsatz

Zuletzt zeigte er mit einem 7:5,6:4-Erfolg über Andy Murray im Finale von Dubai, dass man ihn nach wie vor alles zutrauen kann. „Hoffentlich kann ich sogar noch besser spielen oder zumindest dieses Level halten“, sagte Federer, der bei programmgemäßem Verlauf im Halbfinale auf Rafael Nadal treffen würde. Nadal hat im Vorjahr im Endspiel gegen Novak Djokovic verloren, er tritt nun erstmals seit den Australian Open an.

Bei den Damen steht die Australian-Open-Siegerin und neue Nummer 1, Wiktoria Asarenka, auf dem Prüfstand. Die 22-jährige Weißrussin, die heuer der Reihe nach Sydney, Melbourne und Doha gewonnen hat und auf der Damen-Tour eine 17:0-Jahresbilanz stehen hat, hatte zuletzt in Dubai wegen einer Knöchelverletzung passen müssen.

Paszek kämpft gegen Negativ-Serie an

Österreich ist auch da nur durch eine Spielerin vertreten, Tamira Paszek will gegen Anastasija Jakimowa (BLR) versuchen, ihre bisher niederschmetternde Jahresbilanz von 0:8-Niederlagen zu beenden. Die Wimbledon-Viertelfinalistin 2011 hat heuer bei allen fünf WTA-Turnier-Auftritten (ob Qualifikation oder Hauptbewerb) gleich verloren und auch drei Einzel-Niederlagen im Fed Cup zu Buche stehen. Die Weltranglisten-49. hat sich bisher unter ihrem Wert geschlagen und braucht daher wohl dringend ein Erfolgserlebnis für ihr Selbstvertrauen.