Natur

Tod von Kind in Innsbrucker Klinik: Propofol weiter im Fokus

Der Staatsanwaltschaft liegt das Ergebnis eines Gutachtens vor. Demnach steht das Narkosemittel „im Mittelpunkt der Ermittlungen“.

Innsbruck – Nach dem Tod eines dreijährigen Mädchens in der Innsbrucker Kinderklinik im Oktober 2011 gibt es bei der strafrechtlichen Ermittlung Neuigkeiten. Inzwischen sei ein in Auftrag gegebenes Gutachten aus dem Bereich der Intensivmedizin eingelangt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr, am Mittwoch. Durch dieses Gutachten sei bestätigt, dass das Narkosemittel Propofol „im Mittelpunkt der Ermittlungen“ stehe, meinte der Sprecher. Nähere Informationen wollte Mayr nicht geben.

Toxikologische Untersuchung bei der Obduktion

Es sei jedoch eine weitere Sachverständigen-Expertise aus dem Bereich der HNO-Medizin in Auftrag gegeben worden, teilte der Staatsanwaltschafts-Sprecher mit. Zudem liege auch ein Gutachten der Gerichtsmedizin über die Obduktion vor, im Zuge derer auch eine toxikologische Untersuchung gemacht worden sei. Die Anklagebehörde ermittelt derzeit laut Mayr gegen unbekannte Täter. Parallel dazu untersuche das Landeskriminalamt, nicht zuletzt aufgrund der bereits vorliegenden Sachverständigengutachten, welche konkreten Personen verdächtig seien.

Das dreijährige Mädchen war am 15. Oktober 2011 in das Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert worden, weil es beim Spielen Klebstoff verschluckt hatte. Von dort war das Kind aber umgehend an die Innsbrucker Klinik überwiesen worden. Noch am selben Tag wurde unter Narkose eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege vorgenommen. Die Narkose - zuerst war von mindestens 36 Stunden die Rede, später wurden laut Krankenbericht 46 Stunden bekannt - war laut der ärztlichen Direktorin ohne Zwischenfälle verlaufen. Das Kind wurde danach routinemäßig auf die Intensivstation verlegt und weiterbehandelt. Dort kam es zu einer Verschlechterung, die schließlich in ein Multiorganversagen des Kindes mündete. (APA)