Österreichs Soldaten am Golan nicht gefährdet
Die österreichischen Bundesheersoldaten am Golan sind durch die Kämpfe in Syrien „niemals gefährdet“ worden, sagte Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, auf Anfrage der APA. Zuvor hatten „Kurier“, „Krone“ und „Presse“ von einem Zwischenfall im Verantwortungsbereich der Österreicher in der seit 1974 von der UNO überwachten Pufferzone auf syrischem Staatsgebiet berichtet.
Bauer konnte einen Schusswechsel im Verantwortungsbereich der Österreicher, der am vergangenen Donnerstag stattgefunden habe, zwar bestätigen. Die österreichischen und kroatischen UNO-Soldaten hätten in diesem Zusammenhang „Erste Hilfe geleistet“ und „Fahrzeuge geborgen“. Sie selbst seien jedoch „niemals Ziel eines Angriffes“ gewesen. „Die UNO-Truppen sind kein Ziel von niemandem - sie sind ja nicht Partei“, betonte der Sprecher.
Die Zeitungen hatten berichtet, dass regimetreue syrische Bewaffnete „auf der Suche nach Deserteuren“ in die Pufferzone eingedrungen seien. Der „Kurier“ schrieb von „heftigen Schießereien“ und „zumindest sieben Toten“. Das Blatt vermutete eher „paramilitärische Polizeikräfte“ denn reguläre syrische Armeetruppen hinter dem Zwischenfall, denn deren Einsatz wäre „ein Bruch des Waffenstillstandsabkommens“ mit Israel gewesen.
Bauer wies darauf hin, dass derartige Vorfälle zwar „nicht alltäglich“, aber in der Geschichte des Golan-Einsatzes immer wieder vorgekommen seien. Die eigentlichen Kämpfe in Syrien zwischen den Aufständischen und den Truppen von Präsident Bashar al-Assad spielten sich allerdings „weit weg von dort, wo die Österreicher sind“, ab, betonte er. Bei der Pufferzone handle es sich immerhin um „ein bis auf 3.000 Meter reichendes Hochplateau“, das „weitgehend unbewohnt“ sei.
In der Zone sind derzeit rund 1.000 Blauhelm-Soldaten - davon rund 380 Österreicher - stationiert, die im Rahmen der UNDOF-Truppe die Einhaltung des Waffenstillstands zwischen Syrien und Israel überwachen.