Steixner beharrt auf Aus für Leitstelle Lienz
Ab Ende April sollen alle Notfall-Einsätze von Innsbruck aus betreut werden. Zwei regionale Jobs als Zugeständnis.
Lienz – Für LHStv. Anton Steixner ist der Anschluss Osttirols an die zentrale Leitstelle in Innsbruck beschlossene Sache, an der nicht mehr zu rütteln ist. Das gab er in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Lienz bekannt. Zuletzt hatte das Rote Kreuz Osttirol dagegen protestiert, die Organisation von Rettungseinsätzen abzugeben. Die Qualität würde leiden, die ehrenamtlichen Mitarbeiter würden vergrault, und teurer sei die Zentralisierung auch, waren ihre Argumente. Außerdem hätten Steixners Vorgänger 2007 Verhandlungen über die Eigenständigkeit des Bezirks versprochen.
Zahlreiche Bürgermeister aus Osttirol und Oberkärnten, das Tiroler Rote Kreuz und die vier Landtagsabgeordneten des Bezirks unterstützen den Widerstand. Als einziges Zugeständnis kündigte Steixner an, zwei Arbeitsplätze der Innsbrucker Leitstelle zu je 40 Stunden nach Lienz auszulagern. Die sollen jedoch nicht spezifisch den Bezirk betreuen, sondern allgemeine Arbeiten erledigen.
Für den Sicherheitslandesrat ist die Qualität ungleich höher, wenn alle Notfälle zentral bearbeitet werden. „In Innsbruck gibt es Teams, die spezialisiert sind. Wenn in Lienz nachts mehrere Notrufe zugleich einlangen und es ist nur ein Disponent im Dienst, kann der gar nicht alles entgegennehmen“, argumentiert Steixner. Leitstellen-Geschäftsführer Martin Eberhart führt die gute technische Ausstattung ins Treffen. „Wir verfügen über sämtliche Daten, um einen Ort zu finden. Sogar die Flurnamen sind eingepflegt.“
Mit Steixner präsentieren sich auch der Tiroler Bergrettungschef Peter Veider, ÖAMTC-Leiter Walter Ploner und Feuerwehrinspektor Hans Stefan den Medien. Sie betonten mehrfach, wie gut ihre Hilfsorganisationen mit der Leitstelle in Innsbruck zusammenarbeiteten.
Am Donnerstag ist die Leitstelle Lienz Thema im Sonderlandtag. Es wird dazu einen dringlichen Antrag der Abgeordneten Elisabeth Blanik (SP) und Andreas Köll (VP) geben. (co)