SBO verdoppelt den Gewinn – Großprojekt in Ternitz
Gewinn nach Steuern kletterte auf 53,4 Mio. Euro - Ausschüttung soll auf 1,20 (1,00) Euro je Aktie steigen.
Wien – Der an der Wiener Börse notierte Ölfeld-Ausrüster Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) hat im Vorjahr seinen Nettogewinn fast verdoppelt und will die Ausschüttung an die Aktionäre von 1,00 auf 1,20 Euro je Anteilsschein erhöhen. Der Gewinn nach Steuern wuchs um 95,5 Prozent auf 53,4 Mio. Euro, teilte SBO am Donnerstag mit.
Am Hauptsitz Ternitz (NÖ) will SBO für 54 Mio. Euro in den nächsten zwei Jahren ein neues Bearbeitungszentrum für amagnetische Ölfeld-Service-Bohrstrangkomponenten errichten. Für 2012 ist SBO optimistisch: Der Ölverbrauch werde weiter steigen, und die Branchenkonjunktur werde weiter gut sein, heißt es im Ausblick.
Der Auftragseingang von SBO stieg 2011 um 28,4 Prozent auf 460,5 Mio. Euro und erreichte damit einen neuen Höchststand. Der Konzernumsatz wuchs um 32,8 Prozent auf 408,6 Mio. Euro. Der Mitarbeiterstand erhöhte sich per Ultimo um 14,4 Prozent auf 1.459 (1.275), davon sind 412 in Ternitz und 635 in Nordamerika tätig.
Der langfristige Wachstumstrend für die Ölfeld-Servicierer stehe außer Zweifel und sei durch die erfreuliche Branchenentwicklung 2011 neuerlich unter Beweis gestellt worden, erklärte Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) am Donnerstag weiter. Der kontinuierlich steigende globale Energiebedarf treffe auf rückläufige Förderraten der bestehenden Ölfelder. Neue Öl- und Gasvorkommen zu erschließen erfordere immer größeren technologischen Aufwand. Dies bleibe für SBO der Wachstumsmotor in den kommenden Jahren.
Laut Prognosen von OPEC und IEA werde die Ölnachfrage aus den Emerging Markets 2012 zu einem weiteren Anstieg des globalen Ölverbrauches führen, deshalb gehe man auch für 2012 grundsätzlich von einer positiven Branchenkonjunktur aus, die an die gute Entwicklung von 2011 anschließen sollte, so SBO im Vorfeld seiner Bilanzpressekonferenz am Vormittag.
Positiv auf die Bohraktivität sollten sich die zunehmenden Tiefseebohrungen etwa in der Nordsee, Brasilien oder Westafrika auswirken. Wegen der niedrigen Gaspreise in den USA erwarte man hier eine stabile Zahl von Bohrungen (rig count), falls die abnehmenden Gasbohrungen weiter durch mehr Ölbohrungen kompensiert werden.
SBO sei sich aber auch der konjunkturellen Unsicherheiten bewusst, die im Falle einer nachhaltigen Verlangsamung - vor allem in den Emerging Markets - auch auf die Ölfeld-Service-Industrie durchschlagen könnten. Ein solches Szenario erscheine SBO derzeit aber nicht als das Wahrscheinlichste, hält das Unternehmen im Ausblick fest.
Der Auftragsstand von SBO, der Mitte 2011 noch 137,1 Mio. Euro betragen hatte, wuchs bis Jahresende auf 176,4 Mio. Euro - ein Plus von 34,8 Prozent gegenüber Ende 2010 - und reicht damit nach Unternehmensangaben weit ins erste Halbjahr 2012 hinein. Das wachsende Auftragsvolumen sei 2011 durch Personalaufstockungen, Ausweitung des Schichtbetriebes und mehr Überstunden abgearbeitet worden.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) steigerte SBO im Vorjahr um 46,9 Prozent auf 125,0 Mio. Euro, womit sich die EBITDA-Marge auf 30,6 (27,6) Prozent verbesserte. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 82,7 Prozent auf 90,2 Mio. Euro zu, die EBIT-Marge stieg auf 22,1 (16,0) Prozent. Das Ergebnis vor Steuern kletterte ähnlich stark um 82,5 Prozent auf 78,2 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie wuchs um 94,4 Prozent auf 3,33 (1,71) Euro, der Cash-Flow aus dem Ergebnis gewann um 41,3 Prozent auf 91,7 Mio. Euro. Am Mittwoch hatten die SBO-Aktien mit 65,99 Euro geschlossen.
(APA)