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Allradspaß und eine Brise Sport

Zu Recht fühlt sich Mitsubishi als das Kompetenzzentrum für Offroad-Technik. Zwölf Siege bei Paris-Dakar sind mehr als nur eine Referenz. Mit der Lancer-Familie mischt die Marke zudem im Motorsport kräftig mit.

Von Peter Urbanek

Bruck/Leitha –Von Frühjahrsmüdigkeit keine Rede. Die gesamte Allradmannschaft von Mitsubishi, ASX, Outlander, Pajero und L 200, wollten nach tagelangen Regengüssen beweisen, dass Schlamm, tiefer Boden, Rutschabhänge oder wassergefüllte Schlaglöcher ihr ureigenes Revier sind. Der kompakte Crossover ASX (active smart crossover) stellte, neu gestylt, bei schwierigen Verhältnissen seinen weltweit ersten Pkw-Dieselmotor mit variabler Ventilsteuerung auf der Einlassseite und dem extrem niedrigen Verdichtungsverhältnis vor. Zwischen zwei Leistungsvarianten kann gewählt werden: 116 PS als Vorschlag für wirtschaftliches Entscheidungsdenken oder 150 PS für die Freude an Kraft und gesteigertem Drehmoment, die Basis bildet immer der Zweiliter-Motor. Allrad, Sechsgangschaltung sind Serie, selbst im Gelände übersteigt der Verbrauch nie die 6,9 l/100 km-Marke, der CO2-Ausstoß liegt bei 134 g/km. Ein Mitglied der ASX-Familie ist still und leise verschwunden: die 2WD-Version, die Nachfrage war einfach zu gering.

Nicht nur Franz Schubert komponierte einen „Schwanengesang“, auch Mitsubishi bietet als „Schwanengesang“ für den Outlander ein Sondermodell „Austria Edition“ ab 33.000 Euro mit 2,2-Liter-Dieselmotor an. Am Genfer Autosalon steht in diesen Tagen das neue Modell, nach Österreich kommt es im Oktober, keine sensationelle Neugestaltung, doch mit zahlreichen Verbesserungen. Anfang 2013 wird dieser Outlander auch als Hybridfahrzeug mit Benzinantrieb und Elektromotor vorgestellt. 50 km Wegstrecke unter „Strom“ seien garantiert, der Hersteller spricht sogar von einem Verbrauchwert von rund drei Litern/100 km, bei einem kurzen Blick Richtung Tankstellen ein tolles Versprechen.

Der König des schweren Geländes heißt noch immer Mitsubishi Panjero. Kein Hügel zu steil, kein Schlammloch zu tief, der starke Kerl mit dem Wendekreis eines Mittelklasse-Wagens will es immer genau wissen. Ein Thema ist vorbei: Paris-Dakar, wenn auch heute in Südamerika gefahren wird. Nach zwölf Gesamtsiegen rechnet sich den ungeheure Aufwand nicht mehr.

Die Brise Sport gibt es auf Asphalt zu schnuppern. Lancer Evolution X nennt sich der scheinbar unauffällige 5-Türer, nur der hässliche Spoiler am Heck erzählt von Speed. Der neue Zweiliter-Benziner mit 295 PS verfügt über eine Sechsgangautomatik mit Doppelkupplung, Allradantrieb ist selbstverständlich, im Wageninneren herrscht normale Limousinen-Bequemlichkeit. Bei forschen Testfahrten auf einem flotten Handlingskurs biss der Motor erst im Sportmodus richtig an, auf jeden Fall kann man den Evo X problemlos auch im Familienstil bewegen, falls man vorher 72.300 Euro auf den Tisch des Hauses gelegt hat.