Mehr als 172.000 Menschen fliehen vor Konflikt in Mali
Kämpfe zwischen Tuareg-Rebellen und Armee dauern an.
Dakar – Wegen der Kämpfe in Mali zwischen Tuareg-Rebellen und der Armee sind nach Angaben der UNO mehr als 172.000 Menschen auf der Flucht. Wie das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) am Donnerstag mitteilte, flohen seit Beginn der Auseinandersetzungen im Jänner mehr als 90.000 Menschen ins Ausland, vor allem in die Nachbarländer Mauretanien, Burkina Faso und Niger. Bei den rund 82.000 anderen Flüchtlingen handelte es sich demnach um Binnenflüchtlinge innerhalb Malis.
Die Nachbarländer und Hilfsorganisationen stellten sich auf eine längere Aufnahme der Flüchtlinge ein und seien dabei, Flüchtlingslager einzurichten, erklärte OCHA in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Viele Flüchtlinge müssten ausgerechnet in solchen Regionen versorgt werden, die ohnehin schon unter der Nahrungsmittelkrise in der Sahelzone litten.
Die für Autonomie kämpfenden Tuareg hatten Mitte Jänner im Norden Malis ihre größte Offensive seit 2009 gestartet. Verstärkung erhielten sie offenbar von zurückgekehrten Rebellen, die in Libyen für den vergangenes Jahr getöteten Machthaber Muammar al-Gaddafi kämpften. Seither kamen bei den Kämpfen zahlreiche Menschen ums Leben. Das Nomadenvolk der Tuareg zählt rund 1,5 Millionen Menschen, die in Algerien, Burkina Faso, Libyen, Mali und im Niger leben. (APA/AFP)