Innsbruck-Wahl: Bürgermeisterin kritisiert ÖVP-Personalrochade
Oppitz-Plörer verwahrte sich zudem gegen Anschuldigungen der Innsbrucker ÖVP, dass sie einen linksgerichteten Kurs verfolge.
Innsbruck – Wenige Wochen vor der Gemeinderats- und ersten Bürgermeister-Direktwahl in Innsbruck (15. April) hat Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck , FI) scharfe Kritik an der jüngsten Personalrochade ihrer eigentlichen politischen Heimat, der ÖVP, geübt. Dass die Partei diese Woche plötzlich ihr Zugpferd gewechselt und mit dem früheren FI-Vizebürgermeister Christoph Platzgummer einen neuen Spitzenkandidaten vorgestellt habe, sei eine „eigenartige Idee“, die „von der Parteizentrale diktiert“ worden sei, sagte Oppitz-Plörer am Freitag am Rande einer Pressekonferenz.
Diese Maßnahme stelle keinen Totalangriff auf ihre Person dar, sondern sei lediglich auf „Nervosität und Torschlusspanik“ zurückzuführen, meinte die Bürgermeisterin. Sie finde es „menschlich bedauerlich“, wie mit dem bisherigen ÖVP-Spitzenkandidaten Vizebürgermeister Franz X. Gruber umgesprungen worden sei und wie dieser sich auch selber „so ins Out befördert“ habe, erklärte Oppitz-Plörer. Es handle sich um ein „Marionettentheater“, sie vermisse zudem „die Handschlagqualität von manchen, die ganz hoch oben in diesem Land angesiedelt sind“.
Gruber hatte am Dienstag bei der Vorstellung des neuen Spitzenkandidaten erklärt, dass keinerlei Druck seitens der Landespartei auf ihn ausgeübt worden sei. Er habe selber die Idee zu diesem Personalwechsel gehabt, sei auf Platzgummer zugegangen und habe ihn gefragt, ob er in das Bürgermeisterrennen einsteigen wolle.
Oppitz-Plörer verwahrte sich zudem gegen Anschuldigungen der Innsbrucker ÖVP, dass sie einen linksgerichteten, willfährigen Kurs verfolge. Diese Zuordnungen seien „ein Topfen“ und würden auch diversen Parteizentralen entspringen.
Sie wolle mit ihrer Liste jedenfalls die „ganz klar stärkste Fraktion“ im kommenden Gemeinderat stellen. Als ihren größten Konkurrenten bei der Bürgermeisterdirektwahl, die „keine gmahte Wiesn“ sei, bezeichnete sie den früheren FPÖ-Politiker und Stadtrat Rudi Federspiel, der diesmal wieder mit eigener Liste antreten wird. Auf die Person Christoph Platzgummer wollte die Bürgermeisterin nicht näher eingehen.
Karin Hakl und Anna Hosp auf der Liste
Auf der Bürgermeisterliste befinden sich übrigens auch zwei prominente ÖVP-Repräsentanten. Auf Platz 21 kandidiert die Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete Karin Hakl und auf Platz 45 die ehemalige Landesrätin Anna Hosp. Bei den letzten Gemeinderatswahlen im Jahr 2006 erzielte „Für Innsbruck“ elf Mandate.