Gesellschaft

TV-Satellitenkanäle im Iran gestört

Von einem unbekannten Ort seien laut iranischem Fernsehen starke Störsignale gesendet worden. Israel und die USA wurden dafür verantwortlich gemacht.

Teheran/Wien - Zwei Stunde lang waren Samstagvormittag über Satellit ausgestrahlte Sendungen von iranischen TV-Sendern wie IRIB oder Press TV gestört. Die iranischen Medien machten dafür Israel und die USA verantwortlich. Es seien von einem unbekannten Ort starke Störsignale gesendet worden, berichtet der staatliche Sender Press TV auf seiner Homepage.

Neben IRIB und Press TV waren auch die interanationalen iranischen Sender Al-Alam, Islamic Republic of Iran News Network, Al-Kowsar sowie Sahar 1 und 2 betroffen. Der Angriff auf IRIB war nicht der erste in den vergangenen Monaten.

Am 19. Jänner hätten britische Techniker von Bahrain aus Störsignale gesendet, um über Hotbird ausgestrahlte Sendungen mehrerer iranischer Anstalten zu blockieren. Amerikanische und israelische Hacker hätten zudem Cyberangriffe auf die Website von Press TV durchgeführt, so der englischsprachige iranische Sender.

Die Angriffe seien jedoch durch wirksame Gegenmaßnahmen der Techniker des Senders vereitelt worden, versicherte Press TV.

Obwohl es dafür keine unabhängige Bestätigung gibt, deutet vieles darauf hin, dass Israel seit einiger Zeit versucht, den Iran wegen seines Atomprogramms über den Cyberspace zu attackieren. So hatte ein komplexer Computerwurm - „Stuxnet“ - iranische Urananreicherungszentrifugen außer Kontrolle geraten lassen.

Diese Angriffe wurden begleitet von schweren Unglücksfällen in Einrichtungen der Rüstungsindustrie, die von ausländischen Geheimdiensten, möglicherweise dem Mossad, herbeigeführt worden sein könnten. Zudem wurden mehrere iranische Atomphysiker von Unbekannten ermordet. (APA)