US-Wahl

Romney baut Führung aus: Sieg bei Vorwahl in Puerto Rico

Bei den Vorwahlen der US-Republikaner hat Favorit Romney einen Sieg eingefahren. Der Multimillionär punktete im US-Territorium Puerto Rico. Sein schärfster Rivale Santorum hatte die Insulaner verärgert.

Washington - Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, am Sonntag auch die Vorwahl im Überseegebiet Puerto Rico gewonnen. Nach Auszählung eines Drittels der abgegebenen Stimmen kam der Ex-Gouverneur aus Massachusetts auf 83 Prozent. Santorum, Senator von Pennsylvania, folgte weit abgeschlagen mit 8 Prozent. Dahinter rangierten Newt Gingrich und Ron Paul.

Die Karibikinsel Puerto Rico hat für den Wahlparteitag der Republikaner Ende August 20 der 2.286 Delegiertenstimmen zu vergeben. Um zum Herausforderer von Präsident Barack Obama bei der Wahl am 6. November gekürt zu werden, muss ein Bewerber mindestens 1.144 Wahlmänner hinter sich bringen. Nach CNN-Berechnungen führt der gemäßigte Konservative nun mit 518 Delegierten im Rücken das Bewerberfeld an. Ihm folgt der evangelikale Ex-Senator Santorum mit 239 Delegierten. Der ehemalige Parlamentssprecher Newt Gingrich (139 Delegierte) und der texanische Abgeordnete Ron Paul (69 Delegierte) rangieren auf den hinteren Plätzen.

Romney beanspruchte noch in der Nacht den Sieg bei der Abstimmung für sich. Das Ergebnis zeige, dass die Menschen in Puerto Rico einen Präsidenten mit Erfahrung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen wollten, erklärte er in einer Mitteilung. „Diese Insel trägt sehr viel zur Lebendigkeit unseres Landes bei“, lobte er die Bewohner. „Ein wichtiges Ziel“ seiner möglichen Präsidentschaft sei es, „das Leben aller hier lebenden Menschen zu verbessern“, erklärte Romney.

Eines der Hauptthemen im Wahlkampf des Territoriums war sein Status. Die Bevölkerung soll im November in einem Referendum entscheiden, ob Puerto Rico 51. US-Staat werden soll. Romney unterstützt dies. Santorum hatte die spanisch-sprechenden Puerto Ricaner mit der Forderung verärgert, sie müssten Englisch zu ihrer offiziellen Sprache machen, um den Status eines US-Bundesstaates zu erwerben.

Bisher liegt Romney bei den Vorwahlen vorn. Auch Santorum, der mit seinen strikten Absagen an Abtreibung und Homo-Ehe vor allem die Anliegen der religiösen Rechten bedient, schlägt sich in dem Rennen jedoch gut. Keine Chancen auf die Kandidatur werden Gingrich und Paul zugerechnet. Die nächste Runde der Vorwahlen soll am Dienstag im Bundesstaat Illinois stattfinden, wo 54 Delegiertenplätze zu vergeben sind. Es wird ein enges Rennen zwischen Romney und Santorum erwartet. (APA/dpa/Reuters)