Gesellschaft

Ägypten: Entführte Touristinnen aus Brasilien wieder frei

Die beiden Urlauberinnen und ihre Begleiter waren am Sonntag im Süden des Sinai verschleppt worden.

Brasília/Kairo - Wenige Stunden nach ihrer Entführung durch Beduinen auf der Sinai-Halbinsel in Ägypten am Sonntag sind zwei brasilianische Touristinnen wieder freigelassen worden. Den Frauen gehe es gut, sagte ein Sprecher des brasilianischen Innenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Die beiden seien zu ihrer Reisegruppe in ein Hotel zurückgebracht worden. Ägyptische Polizeikreise bestätigten die Befreiung. Sie sei „in Zusammenarbeit mit den Beduinen“ erreicht worden, hieß es. Auch zwei zusammen mit den Frauen entführte Ägypter, ein Reiseführer und ein Polizist, seien wieder frei.

Die beiden Urlauberinnen und ihre Begleiter waren am Sonntag nach einem Besuch des Katharinenklosters im Süden des Sinai verschleppt worden. Nach Polizeiangaben stoppten zwei bewaffnete Beduinen einen Bus mit 38 Touristen an Bord, zwangen die Entführungsopfer zum Aussteigen und fuhren anschließend mit ihnen in die Berge. Den Angaben zufolge forderten die Männer die Freilassung eines wegen Drogen- und Waffenbesitzes im Gefängnis sitzenden Angehörigen.

Es war bereits das dritte Mal seit Jahresbeginn, dass Beduinen in Ägypten ausländische Touristen entführten. Mitte Februar waren drei südkoreanische Touristinnen während eines Ausflugs zum Katharinenkloster verschleppt und nach einem Tag wieder freigelassen worden. Eine Woche zuvor waren zwei Urlauberinnen aus den USA entführt und nach wenigen Stunden wieder befreit worden. Ende Jänner brachten Beduinen 25 chinesische Arbeiter kurzzeitig in ihre Gewalt.

Auf dem dünn besiedelten Sinai befinden sich viele Touristenhochburgen Ägyptens. Gleichzeitig beherbergt die Halbinsel eine arme und von den Behörden vernachlässigte Beduinen-Bevölkerung. Seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak vor rund einem Jahr verschlechterte sich die Sicherheitslage in der Region. Polizeistationen wurden angegriffen, nahezu monatlich gab es Bombenanschläge auf eine Erdgaspipeline ins benachbarte Israel. (APA/AFP)